HKom-Newsletter04

Dezember 2017


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

ab Anfang Dezember auf das aktuelle Jahr zurückzublicken, ist in Ordnung. Für alle von uns wird es ein intensives Jahr gewesen sein – aus ganz unterschiedlichen Gründen, und mit ganz unterschiedlichen Themen und Schwerpunkten. Uns als Vorstand ist wichtig, viele dieser Themen und Schwerpunkte, die Sie beschäftigen, auf die Agenda des Bundesverbands zu setzen.

Wie können wir unsere Aufgaben in der Hochschulkommunikation so organisieren, dass wir regelmäßig auf aktuelle Anforderungen reagieren können? Wie die vorhandenen Ressourcen (Zeit, Personal, Sachmittel, Aufmerksamkeit) bestmöglich einsetzen? Hierzu konnten wir im Nachgang zu Ihrer großen Zustimmung in Halle das Organisation-Projekt mit PwC auf den Weg bringen und freuen uns auf die Arbeit an diesem Thema.

Wie können Hochschulen Wissen und Wissenschaft in die Gesellschaft vermitteln? Und zwar gleichzeitig verantwortungsbewusst, deutlich zu hören, reflektiert, aktuell und zügig? Die Jury und die HRK, die Robert-Bosch-Stiftung und DIE ZEIT haben diese Frage ins Zentrum der Vergabe des Preises für Hochschulkommunikation 2017 gestellt. Sowohl die Auswahl, als auch die Veranstaltung zur Preisverleihung in Potsdam konnten hoffentlich etwas zur Beantwortung beigetragen. Wichtig ist, dass wir uns weiterhin auch auf die Art und Weise unserer Kommunikation konzentrieren und hier neue Maßstäbe setzen. Herzlichen Glückwunsch jedenfalls an Patrick Honecker und sein Team an der Universität zu Köln!

Wie schaffen wir es, dass die uns zur Verfügung stehenden Stellen mit den sich regelmäßig wandelnden Anforderungen Schritt halten und Ausstattung und Besoldung noch zeitgemäß sind? Hierzu sammeln wir seit rund zwei Jahren alle uns bekannten Stellenausschreibungen aus der Hochschulkommunikation und werten diese aus – mit dem Ziel, Empfehlungen als Grundlage für Ausschreibungen und hochschulinterne Verhandlungen geben zu können.

Selbstverständlich sind diese drei Themen nur Beispiele. Und sie hängen eng zusammen. So vielfältig und relevant Hochschulkommunikation aktuell ist, so vielfältig sind auch Ihre Sichtweisen auf diese – und das ist gut so. Im Mittelpunkt stehen Themen, die Ihnen wichtig sind. Aus diesem Grund die Bitte, sich jederzeit gern bei uns zu melden, wenn Sie denken, dass auf unserer Agenda irgendetwas noch nicht ausreichend berücksichtigt ist. Seitens des Vorstands haben wir jedenfalls immer ein offenes Ohr dafür.

Viele Grüße aus Konstanz

Julia Wandt

Inhaltsverzeichnis

1 | HKom_Feedback

Interne Kommunikation: viel Interesse, wenig Geld

Die Kommunikation mit den eigenen Beschäftigten bewegt die Gemüter, aber nicht unbedingt die Budgets – so das Ergebnis der Blitzumfrage im letzten HKom_Newsletter, in dem wir nach Budgetverteilung und Instrumenten im Bereich der internen Kommunikation fragten. Mehr als 70 Leserinnen und Leser gaben ihre Stimme ab. Dabei räumten mehr als die Hälfte der Befragten ein, ihre Hochschule gebe für die interne Kommunikation nur zwischen 10 und 30% des Kommunikationsbudgets aus. Bei 20% der Teilnehmenden liegt der Budgetanteil sogar unter 10%.

Unter den Instrumenten rangiert das Intranet mit 32 Nennungen auf Platz 1, gefolgt vom Hochschulmagazin (25 Nennungen), Social Media (22) und Mitarbeiter-Events (21). Spezielle Newsletter für Beschäftigte leisten sich 19 der teilnehmenden Hochschulen, eine eigenständige Mitarbeiterzeitschrift gibt es bei sieben.

Nur zwei der Antwortenden vermerkten, an ihren Hochschulen könnten die Beschäftigten ihre Anliegen in einem Kummerkasten loswerden – wer weiß, was darin so alles landen würde…

Hochschulmagazin: Flaggschiff oder Auslaufmodell?

Print-Magazine gehören zu den meist verbreiteten Instrumenten der Hochschulkommunikation, doch kaum eines wird immer wieder derart in Frage gestellt. “Zu teuer”, “liest doch eh keiner”, “machen wir nur noch online” lauten die gängigen Kritikpunkte. Andererseits zeigen Umfragen, dass sogar Studierende gerne noch etwas Gedrucktes in der Hand halten.

Welchen Stellenwert hat das Hochschulmagazin an Ihrer Hochschule?
Zur Umfrage

2 | HKom_News

Halle: Erfolgreiche Jahrestagung


Rund 460 Teilnehmer_innen trafen sich bei der Jahrestagung des Bundesverbands Hochschulkommunikation im September in Halle – ein Rekordwert. Und auch die Resonanz war insgesamt sehr positiv, wie die Auswertung der Evaluationsbögen beziehungsweise der Tagungsapp ergab.

Unter den mehr als 30 Workshops wurden unter anderem die zu Low-Budget-Filmen, zu Multi-Sided Platforms, zur Krisen-PR oder zum Storytelling bei Forschungsthemen sehr positiv bewertet. Sehr gut angekommen sind auch die Rechts-Workshops sowie ein Workshop zur Kommunikation des heiklen Themas Tierversuche. Nachdem im vergangenen Jahr einige der Partner-Workshops als zu werbelastig wahrgenommen wurden, hat sich das Bild in diesem Jahr gewandelt: Auch diese wurden überwiegend ausdrücklich positiv bewertet, zum Beispiel die Workshops über ze.tt oder über Hochschulblogs. Ausdrücklich bedanken sich der Vorstand und das Organisationsteam um Susann Morgner von con gressa bei allen Referent_innen.

Wer die Tagung nach-schauen und nach-lesen will, findet im Mitgliederbereich der Verbands-Homepage neben Fotoimpressionen zahlreiche Workshop-Präsentationen (nur für den persönlichen Gebrauch, Login erforderlich). Einige Workshops wurden zudem von Volontär_innen dokumentiert und im frei zugänglichen Teil der Website online gestellt. Ergänzend zu den Kurzdokumentationen findet sich dort auch ein Mitschnitt des Gesprächs zu “Science and Science Policy in Times of Political Tension” zwischen Gerhard Schmücker (Vorstand BV_HKom) und Prof. Dr. Alastair Buchan (Head of Brexit Strategy, University of Oxford).

Auf etlichen Fragebögen fanden sich auch ein Dank an das Organisationsteam der Hallenser Hochschulen und der Hinweis darauf, dass die Stadt Halle offenbar einige Herzen erobert hat. Die vielen inhaltlichen Hinweise, Kommentare, Anregungen und manchmal auch Kritik werden sehr ernst genommen und fließen in die Planung künftiger Tagungen ein.

Aus der Mitgliederversammlung

Der Bundesverband Hochschulkommunikation wächst stetig weiter. Dies wurde nicht nur an der Rekordteilnehmerzahl bei der Jahrestagung in Halle deutlich, sondern auch bei der in diesem Rahmen stattfindenden, sehr gut besuchten Mitgliederversammlung: 926 Kommunikatorinnen und Kommunikatoren (Vorjahr 856) gehörten dem Verband zum Stichtag am 1. September an, darunter 122 Individualmitgliedschaften und 143 Organmitgliedschaften.
Die Zahl der Volontäre stieg auf 68. Ausdrücklich unterstützt der Verband Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung in der Volo-Ausbildung, zum Beispiel durch spezifische Fortbildungen und das geplante Qualitätssiegel.

Mit überwältigender Mehrheit beschloss die Mitgliederversammlung den Start des großen Analyse- und Beratungsprojekts “Herausforderungen der Digitalisierung für Kommunikations- und Abteilungsstrukturen”, das der BV_HKom in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) durchführen wird. Im Rahmen des Projekts werden Beispielprozesse beschrieben und Organisations-Best Cases für die jeweiligen Hochschultypen entwickelt, die sich gut auf die nicht beteiligten Hochschulen übertragen lassen. (siehe Beitrag “Zukunftsfähige Strukturen in Zeiten der Digitalisierung“)

Im Rahmen der Wahlen wurde Dietmar Töpfer (Universität Hohenheim) als Nachfolger von Tibor Szolnoki (Universität Paderborn) zum neuen Kassenprüfer bestimmt. Julia Wunderlich (Hochschule Ostwestfalen-Lippe) wird dieses Amt weiter ausüben.

Kerstin Lauer (Hochschule der Medien, Stuttgart) und Maiken-Ilke Groß (Folkwang Universität der Künste) wurden für die Jahre 2018 und 2019 als deutsche Vertreterinnen im EUPRIO-Steering Committee wiedergewählt.

Save the Date: Jahrestagung 2018

Die Jahrestagung 2018 des Bundesverbands Hochschulkommunikation findet vom 12. bis 14. September 2018 in Heidelberg statt, die Vortagung beginnt am 11. September. Die Themen werden Anfang März im Rahmen eines Treffens der Ländersprecherinnen und -sprecher in Heidelberg erarbeitet. Ideen und Vorschläge sind wie immer auch vorab herzlich willkommen.

Auch in Heidelberg wird es nicht ganz einfach sein, ein ausreichend großes Kontingent an günstigen Hotels anzubieten. Wer jetzt schon weiß, dass er kommen wird, sollte mit einer Buchung nicht zögern.

Und für die Tagung im übernächsten Jahr darf man sich bereits den 4. bis 6. September 2019 an der Universität zu Köln vormerken.

PwC-Projekt: Zukunftsfähige Strukturen in Zeiten der Digitalisierung

Welche Organisationsformen und -abläufe brauchen Hochschulen, um die Herausforderungen der Digitalisierung in der Hochschulkommunikation zu bewältigen? Diese Frage steht hinter dem Analyse- und Beratungsprojekt “Herausforderungen der Digitalisierung für Kommunikations- und Abteilungsstrukturen”, dessen Durchführung die Mitgliederversammlung im Rahmen der Jahrestagung in Halle beschlossen hat. Partner ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), die bereits seit mehreren Jahren auch im öffentlichen Sektor tätig ist und unter anderem leitende Gremien im Wissenschaftsbetrieb berät. “Nach der ebenfalls durch den Bundesverband initiierten, bereits laufenden Studie unter der Leitung von Prof. Annette Leßmöllman zur Hochschulkommunikation auf der Makroebene analysiert dieses Projekt nun auf der Ebene der Hochschulen selbst, welche Strukturen und Prozesse für die Zukunft gebraucht werden”, betont Dr. Ulrich Marsch, der das Projekt gemeinsam mit Julia Wandt seitens des Vorstands des BV_HKom koordiniert. “Gleich zwei so umfassende Untersuchungen zur Hochschulkommunikation unterstreichen die Bedeutung, die unser Berufsstand heute hat.”

Der Ziel- und Handlungsrahmen des Projekts, der bereits bei einem Strategieworkshop im September abgesteckt wurde, ist darauf gerichtet, Organisationsstrukturen und Prozesse zu entwickeln, die einen optimalen Einsatz der bestehenden personellen Ressourcen ermöglichen. Hierzu entwickelt PwC Handlungsempfehlungen zur Aufbauorganisation, zu Soll-Prozessen und zur (un)nötigen Aufgabenwahrnehmung. Die Kommunikationsstrategie der beteiligten Hochschulen wird dahingehend untersucht, ob die Strategie zur Struktur passt und es sollen in einer Art Baukastensystem Empfehlungen zu den einzelnen Aufgabenblöcken generiert werden.

Individuelle Analyse
Für das Projekt haben neun Hochschulen ihre Beteiligung angekündigt, die ein breites Spektrum an Hochschultypen und -größen abdecken. Mit acht wurden inzwischen entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet. Noch vor Weihnachten analysiert PwC mit jeder dieser Hochschulen individuell, wie sie strategisch aufgestellt ist, wie und mit welcher Manpower die Arbeitsabläufe gestaltet werden und wo es Synergien oder auch Überlappungen gibt. In der nächsten Stufe werden je Hochschule zwei Kernprozesse, zum Beispiel der Durchlauf einer Pressemitteilung oder eines Magazinartikels, en Detail analysiert: Welche Schnittstellen und Redundanzen gibt es? Welche Redaktions- und IT-Systeme werden eingesetzt? Die Resultate erhält jede Hochschule in einer Kurzpräsentation zusammengefasst.

Nutzen für alle Hochschulen
Damit alle Hochschulen im Verband von dem Projekt profitieren können, werden die Ergebnisse und Empfehlungen darüber hinaus zu Best Cases für drei verschiedene Hochschultypen (kleine, mittlere und große Hochschulen) aggregiert. Diese werden bei der Jahrestagung 2018 vorgestellt und stehen im Anschluss allen Verbandsmitgliedern zur Verfügung. Die Kunst- und Musikhochschulen haben die Möglichkeit, auf der Basis der Projektergebnisse einen eigenen Workshop mit PwC zu vereinbaren.

EUPRIO-Tagung zur digitalen Revolution

“The digital revolution. A challenge for Communication in the University” lautet das Thema der EUPRIO-Jahrestagung 2018, die vom 3. bis 6. Juni in Sevilla/Spanien stattfindet. Fokussiert werden das elektronische Portfolio im Bereich der internen Kommunikation, das neue Verhältnis zwischen Kommunikations- und IT-Abteilung, die Dominanz mobiler Endgeräte sowie die Digitalisierung des gesamten Universitätsbetriebs bis hin zum virtuellen Campus. Zum Tagungsprogramm

Für die Teilnahme ist die Mitgliedschaft bei EUPRIO erforderlich. Der Jahresbeitrag 2018 beträgt 115 Euro für persönliche Mitglieder und 240 Euro für die institutionelle Mitgliedschaft (max. 4 Personen). EUPRIO-Mitgliedschaft beantragen/verlängern

Sprecherwechsel im Arbeitskreis Private Hochschulen

Private Hochschulen haben deutlich andere Rahmenbedingungen als staatliche, und daher läuft auch in der Hochschulkommunikation so manches anders. Diesen Herausforderungen widmet sich der Arbeitskreis Private Hochschulen im BV_HKom. Neue Sprecherin des Gremiums ist Tanja Sitzer, Leiterin Marketing & PR der SRH Hochschule Heidelberg. Sie folgt Michael Schüppel (vormals Fachhochschule der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen).

3 | HKom_Profession

"Social Media muss man ernst nehmen!"

Bei der Jahrestagung 2015 in Duisburg formulierten die Teilnehmer_innen den Bedarf nach Strategien im Umgang mit den sozialen Medien. Die damals gegründete Projektgruppe „Social Media“ in der IQ_HKom griff diesen Wunsch auf und erarbeitete als erstes gemeinsames Projekt Social-Media-Guidelines, die seit einigen Wochen im Servicebereich der Bundesverbands-Homepage zum Download bereitstehen (Login erforderlich). Was der Leitfaden bietet und wie Kommunikations-Abteilungen ihn einsetzen können, erklärt der Sprecher des Arbeitskreises, Matthias Fejes von der Technischen Universität Chemnitz.

Herr Fejes, wie kam es zu den Social Media Guidelines und welche Themen umfassen sie?
Fejes: Die Guidelines sind über rund ein Jahr hinweg im Rahmen gemeinsamer Besprechungen und Arbeitstreffen von Social-Media-Verantwortlichen an Hochschulen entstanden. Erfahrene Kolleginnen und Kollegen haben darin ihre umfangreichen und zum Teil auch ganz unterschiedlichen Sicht- und Herangehensweisen einfließen lassen.

Bei den Themen geht es um Grundsätzliches wie „Was sind Social Media überhaupt?“ oder „Was muss ich bei der Einführung eines Kanals beachten?“ bis hin zu speziellen Aspekten wie „Betreuung von Social-Media-Kanälen“ und „Geltendes Recht“. Dabei haben wir versucht, die Guidelines praxisnah zu halten.

Wie können Hochschulen die Guidelines einsetzen?
Fejes: Ganz wie sie wollen! Aufgrund des sehr unterschiedlichen Standes beim Einsatz von Social Media und damit auch unterschiedlicher Bedarfe sind die Guidelines modular aufgebaut. Die Hochschulen können sie entweder im Ganzen als Leitfaden und Nachschlagewerk einsetzen, oder als „Baukasten“, aus dem sie sich nur die für sie relevanten Elemente greifen.

Was sind die wichtigsten Empfehlungen?
Fejes: Grundsätzlich die Bereitschaft, Social Media und damit auch deren Nutzerinnen und Nutzer, in der Regel sind es ja überwiegend Studierende, ernst zu nehmen. Ich muss bereit sein, in der Eigenlogik des jeweiligen Mediums den Dialog auf Augenhöhe zu führen. Im Zweifelsfall also lieber wenige Kanäle richtig bespielen, als viele oberflächlich.

Darüber hinaus ist es wichtig, sich über hochschulinterne Richtlinien zu informieren, um Konflikte zu vermeiden. Außerdem sollte man die wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen kennen, Stichworte: „Datenschutz“ und „Urheber-/Persönlichkeitsrechte“.

Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung der Social Media ein?
Fejes: Ich bin sicher, dass Social Media so schnell nicht verschwinden werden, selbst wenn sich Kanäle verändern, neue Anbieter kommen und heute etablierte wieder verschwinden mögen. Für die Guidelines heißt das, dass auch sie im Fluss sind.

Darüber hinaus lassen sich zwei Tendenzen beobachten: Die Aufmerksamkeitsspanne wird aufgrund des enormen täglichen Content-Angebotes geringer. Im Zuge dessen werden visuelle Inhalte – also Foto und Video – viel stärker nachgefragt, weil sie eingängiger und leichter zu erfassen sind. Um im Newsfeed aufzufallen, muss man in Zukunft noch stärker schauen, wie man seine Inhalte entsprechend visualisieren kann.

Vielen Dank für das Interview!

Knowhow für kleine Kommunikationsbereiche

Der neu initiierte Arbeitskreis für kleine Kommunikationsbereiche traf sich zum ersten Mal im Rahmen der Jahrestagung des Bundesverbands in Halle. In diesem Arbeitskreis sollen sich Kommunikatoren, die kein Kommunikationsteam um sich haben oder losgelöst von der Kommunikationsabteilung der Hochschule ihrer Tätigkeit nachgehen, wiederfinden. Bei dem ersten Treffen ergab sich eine mögliche Aufgliederung des Arbeitskreises: Ein Bereich könnte sich der Kommunikation einer akademischen Einrichtung wie eines einzelnen Instituts, Exzellenzclusters oder Sonderforschungsbereichs widmen. Ein zweiter Bereich könnte die Kommunikation für eine gesamte Universität oder Fachhochschule sein. Letzteres steht mit der Integration von beispielsweise dem Studierendenmarketing vor anderen Herausforderungen.

Interessierte für beide Bereiche können sich sehr gern bei der Initiatorin des Arbeitskreises, Dr. Elisabeth Mettke (Exzellenzcluster ImmunoSensation an der Universität Bonn) melden. Das nächste Treffen des Arbeitskreises ist für April /Mai 2018 angedacht.

Preis für Hochschulkommunikation 2017 geht an Universität zu Köln

Ein politisch und strategisch brisantes Thema griff die Ausschreibung für den Preis für Hochschulkommunikation 2017 auf: „Wissen für die Gesellschaft: Hochschulforschung aktuell vermitteln“. Gewinner des mit 25.000 Euro dotierten Preises ist das Dezernat Kommunikation & Marketing der Universität zu Köln, dessen Leiter Dr. Patrick Honecker die Auszeichnung am 13. November in Potsdam entgegennahm.

In die Ausschreibung war auch der Bundesverband Hochschulkommunikation einbezogen, die Vorstands-Vorsitzende Julia Wandt beteiligte sich als Jurorin im Rahmen der Preisverleihung an einer Podiumsdiskussion zur aktuellen Vermittlung von Hochschulforschung.

Das Thema der Ausschreibung war vor dem Hintergrund der massiven Erfolge von Populisten auch in westlichen Demokratien bewusst gewählt: Hochschulkommunikator_innen stehen in einem Klima zunehmender Faktenskepsis vor der Herausforderung, über Forschung mit unterschiedlichsten Gruppen zu kommunizieren, Ergebnisse auf geeigneten Wegen in die laufenden Diskussionen einzuspeisen und den Menschen eine qualifizierte Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs zu ermöglichen.

Systematisches Monitoring und Matrix-Korrespondent_innen
Die Kölner Bewerbung überzeugte die Jury, weil sie wichtige Voraussetzungen geschaffen hat, um mit diesen Herausforderungen umzugehen: Kern des Ansatzes sind ein systematisches Monitoring von aktuellen gesellschaftlichen Fragen sowie ein Netzwerk von „Matrix-Korrespondent_innen“. Deren Stellen sind personell dem zentralen Kommunikations-Dezernat zugeordnet, ihre Arbeitsplätze haben sie aber dezentral in den Laboren und Forschungseinrichtungen. Das Konzept sei beispielgebend, so die Jury, weil es zwei wesentliche Schwierigkeiten in der Hochschulkommunikation angeht: Es identifiziere den gesellschaftlichen Bedarf an wissenschaftlicher Expertise und Dialog und bringe in Erfahrung, welche Forschungsvorhaben in der Hochschule besonderes relevant für den aktuellen Diskurs sind.

Der Preis für Hochschulkommunikation wird von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der ZEIT-Verlagsgruppe gemeinsam mit der Robert Bosch-Stiftung vergeben und gestiftet von der Robert Bosch-Stiftung.

Forschungssprecher_innen des Jahres

Der March for Science, bei dem am 22. April deutschlandweit 35.000 Teilnehmer_innen bei über 20 Demonstrationen für die Freiheit der Wissenschaft auf die Straße gingen, schlug sich auch bei der Wahl der Forschungssprecher des Jahres 2017 nieder: Die beiden Initiatoren, die Bildungsforscherin Dr. Tanja Gabriele Baudson und der Musiker und Regisseur Claus Martin, wurden mit einem Sonderpreis bedacht.

Der Preis in der Kategorie „Forschungsorganisationen und Stiftungen“ ging an Markus Weißkopf, Geschäftsführer von „Wissenschaft im Dialog“ und dem Bundesverband Hochschulkommunikation unter anderem durch die gemeinsame Initiative „Siggener Kreis“ und den Arbeitskreis zur Erarbeitung der Leitlinien für gute Wissenschafts-PR seit Jahren eng verbunden.

In der Kategorie „Forschungsinstitute und Universitäten“ wurde Ralf Röchert (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) ausgezeichnet, in der Kategorie „Industrie und andere Unternehmen“ Dr. Stefanie Seltmann (Pfizer Deutschland).

4 | HKom_Personalia

Gekommen – Gegangen

Jürg Dinner ist seit 2015 Leiter der Kommunikation der Universität Zürich. Zuvor verantwortete er die Kommunikation des Schweizerischen Nationalfonds und wirkte als Kommunikationschef acht Jahre lang bei der Airline Swiss. Von 1997 bis 2002 war er bei der BMW Group in München Wirtschaftssprecher, danach übernahm er die Kommunikation für Coca-Cola Schweiz. Dinner ist Dozent an verschiedenen Fachhochschulen und seit 2017 Präsident der Schweizerischen Vereinigung der Hochschulkommunikation.
Uta Kreft leitet seit Mai 2017 das Projektteam Online-Kommunikation an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Zuvor arbeitete die Informationswissenschaftlerin und Kommunikationsmanagerin in Kommunikationsabteilungen mittelständischer Unternehmen der Bereiche Informations- und Telekommunikationstechnik und Erneuerbare Energien. Sie verfügt unter anderem über Expertisen auf den Gebieten Dialogmarketing und Text, Customer Relationship Management, Online-Kommunikation und PR.
Andrea Wickleder ist seit 15. November 2017 Leiterin der Stabsstelle Hochschulmarketing der Fachhochschule Potsdam (FHP). Sie hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste in Berlin studiert. Seit 2003 ist sie im Bereich Marketing und Kommunikation für verschiedene Institutionen wie das Erich Pommer Institut, das media:net berlinbrandenburg und die Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin und Brandenburg tätig. Jutta Neumann und Christina Beinke haben die FHP verlassen.

Gleich neun neue Volontär_innen sind dem Verband seit September 2017 beigetreten: Lisa Burghardt, TU Dortmund, Juliane Dölitzsch, FSU Jena, Lena Hoffmann, TU Clausthal; Katharina Koppenhöfer; Hochschule Ravensburg-Weingarten, Laura Krauel; MLU Halle-Wittenberg, Laura Li Stahr; Universität Kassel; Hannah Weißbrodt, Universität Greifswald, David Wüstehube, Universität Kassel und Johanna Zuber; Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Wir wünschen allen Volos eine erfolgreiche Ausbildung und viel Freude im Beruf.


Nicht mehr ganz neu im Verband, aber neuer HKom-Alumnus ist Dietmar Schmidt, bis 2000 Pressereferent der LMU München. Schmidt gehörte 1969 zum Gründerkreis der „Arbeitsgemeinschaft der hauptamtlichen Hochschulpressestellen“, aus der später der Bundesverband Hochschulkommunikation hervorgegangen ist. Später war er stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, für einige Monate auch deren kommissarischer Vorsitzender. Gemeinsam mit Jürgen Böckling (Universität Münster) war er an der Gründung von EUPRIO beteiligt. Der heute 78-Jährige ist nach wie vor ehrenamtlich tätig, unter anderem im Bayerischen Journalistenverband und im Münchner Presseclub.

Tobias Banz, vormals Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, sowie Thomas Bauer; vormals Staatliche Hochschule für Musik Freiburg, sind nicht mehr im Hochschulbereich tätig und haben den Verband verlassen.

Gesucht

An der Universität Konstanz ist eine Stelle in der Online-Redaktion mit Schwerpunkt Social Media zu besetzen (Vollzeit als Mutterschutz- mit geplanter Elternzeitvertretung). Bewerbung bis 5. Dezember 2017. Weitere Informationen

Das Referat für Kommunikation und Marketing der Leibniz Universität Hannover sucht eine_n Mitarbeiter_in für Forschungskommunikation/-Marketing der Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs. Bewerbung bis 8. Dezember 2017. Weitere Informationen

Die Hochschule für Musik und Theater München sucht eine_n Mitarbeiter_in für die Abteilung Kommunikation (75% Beschäftigungsumfang bis Anfang April 2018, danach 50% Beschäftigungsumfang). Bewerbung bis 10. Dezember 2017. Weitere Informationen

Die Fraunhofer-Gesellschaft sucht befristet bis Januar 2019 eine_n kreative_n Video-Redakteur_in oder eine_n Online-Redakteur_in. Weitere Informationen

Der Informationsdienst Wissenschaft idw sucht nach dem Ausscheiden von Dr. Josef König zum 30. September 2018 eine_n neue_n Geschäftsführer_in. Bewerbung bis 5. Januar 2018. Weitere Informationen

Die Stabsstelle Hochschulkommunikation an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg sucht je eine_n Mitarbeiter_in für Hochschulkommunikation im Projekt “Webrelaunch” (50%) sowie im Bereich Marketing und Veranstaltungen (50%). Bewerbung bis 14. Dezember 2017. Weitere Informationen zu beiden Ausschreibungen

Das neu gegründete Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft, Berlin, sucht eine/n Medienreferentin/en und eine/n Referentin/en für Veranstaltungen. Bewerbung bis 3. Dezember 2017.
Weitere Informationen:
Ausschreibung Medienreferent/in
Ausschreibung Veranstaltungsreferent/in

In der Stabsstelle Universitätskommunikation der Universität Leipzig sind zwei Stellen im Bereich Fundraising und in der Online-Redaktion ausgeschrieben. Bewerbung jeweils bis 31. Dezember 2017.

5 | HKomik

Bullshit-Bingo für Fortgeschrittene

Bullshit-Bingo, das wettbewerbsmäßige Aufspüren sinnloser Schlagwörter in einem Redeschwall, ist auch bei Hochschulkommunikator_innen ein beliebter Zeitvertreib. Als Version für Fortgeschrittene kann man es auch mit kompletten Slogans spielen. Anregungen dazu gab es jüngst in einem Blogbeitrag der dpa-Tochter news aktuell zu den zehn nervigsten PR-Phrasen .

Zugrunde liegt dem Artikel eine durchaus ernst gemeinte Umfrage, an der sich über 640 Fach- und Führungskräfte aus Pressestellen und PR-Agenturen beteiligt haben. Auf Platz 1 landete das Totschlag-Argument “Influencer sind wichtiger als Journalisten.“ Der persönliche Favorit der Newsletter-Redakteurin lautet „Content ist King“ und schaffte es auf Platz zwei.

Impressum

HKom ist der verbandsinterne Newsletter des Bundesverbands Hochschulkommunikation für seine Mitglieder. Erscheinungstermine: 1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember, Redaktionsschluss: Drei Wochen vor Erscheinungstermin. Beiträge, Hinweise und Zuschriften sind willkommen.

Herausgeber und verantwortlich i.S.d.P.:
Bundesverband Hochschulkommunikation – Der Vorstand
Julia Wandt
Universität Konstanz
Universitätsstraße 10, D-78464 Konstanz

Redaktion, Produktion, Vertrieb:
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Telefon 07142-775598
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in Zusammenarbeit mit der con gressa GmbH Berlin