HKom-Newsletter02

Juni 2016

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein positives Image aufzubauen, kann viele Jahre dauern. Es zu verlieren, manchmal nur wenige Sekunden. In kurzer Zeit können wir unseren guten Ruf einbüßen, wenn es zu Krisensituationen an unserer Hochschule kommt. Das können Plagiatsvorwürfe, Darmkeime in der Mensa, Explosionen im Labor, Tierversuche, ein Hochwasser, eine Bombendrohung, ein Amoklauf mit Geiselnahme, das Fehlverhalten von Mitarbeitern oder ein virtueller Shitstorm sein. Manchmal reicht schon ein misslicher Zeitungsartikel oder ein falscher Zungenschlag auf einer Pressekonferenz. Wenn die Krise im Haus ist, zählt für ihre Bewältigung jede Minute. Zu den existenziell wichtigen Bereichen gehört die Kommunikation nach innen und nach außen – mit der Öffentlichkeit ebenso wie mit den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die kommunikative Bewältigung von Krisen jedweder Art ist eine Herausforderung an jeden Pressesprecher und Kommunikationsverantwortlichen. Krisenkommunikation ist die Königsdisziplin der PR. Transparenz und Schnelligkeit sind gefragt. Aber noch wichtiger sind eine gründliche Planung, funktionierende Prozesse und klar verteilte Rollen für den häufig überraschend eintretenden Krisenfall. “Es muss umgehend, möglichst umfassend und zielgenau kommuniziert und gehandelt werden”, heißt es in jeder Handreichung zur Krisen-PR. “Es gilt, zu agieren statt zu reagieren!”

Doch wie schaffen wir es, mit kommunikativen Mitteln aus einer Krise zu gelangen und das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen? Welche Strategien tragen zum Krisenmanagement bei und welche Herausforderungen gilt es in Zeiten der Echtzeitkommunikation zu meistern? Das erfahren Sie mit Praxisbeispielen und Checklisten im neuen “Handbuch Notfall- und Krisenmanagement” des Bundesverbandes Hochschulkommunikation. Der “Leitfaden zur Einrichtung eines Krisenstabs mit Handlungsempfehlungen zur Krisenkommunikation” wurde von den Mitgliedern der IQ_Krisenkommunikation in Kooperation mit dem Studiengang Safety and Security Management der Hochschule Bremerhaven erstellt.

Er steht jetzt in erster Auflage auf der Homepage des Bundesverbands Hochschulkommunikation im Mitgliederbereich zum Download bereit und soll kontinuierlich ergänzt und erweitert werden. Ihr Feedback ist erwünscht.

Auf der Jahrestagung in Göttingen wird es einen gesonderten Workshop geben, der sich besonders mit der Krisenkommunikation im Social Web befasst. Was Sie dort noch erwartet, wie es mit den jüngst vorgestellten Leitlinien zur Wissenschaftskommunikation weitergeht und wie die erste Befragungsrunde der Studie zur Hochschulkommunikation gelaufen ist, sind einige der Themen in der aktuellen Ausgabe des Hkom-Newsletters.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie möglichst krisenfrei über den Sommer kommen und wir uns spätestens bei der Jahrestagung in Göttingen wiedersehen.

Herzliche Grüße aus Osnabrück

Utz Lederbogen

Inhaltsverzeichnis

1 | HKom-Feedback

Exzellenzinitiative II: Geteiltes Echo

Die Vorschläge zur Fortführung der Exzellenzinitiative sehen eine Konzentration auf die Förderlinien “Exzellenzcluster” und “Exzellenzuniversitäten” vor. Bei den Wissenschaftsorganisationen lösten die Überlegungen ein gespaltenes Echo aus: So begrüßt beispielsweise HRK-Präsident Horst Hippler den Gewinn an Planungssicherheit für die Hochschulen, moniert aber die hohen Hürden insbesondere bei der Bewerbung um die Exzellenzuniversitäten.

Dass auch bei den Auswirkungen auf die Hochschulkommunikation die Meinungen auseinandergehen, zeigte die Blitzumfrage im letzten Hkom-Newsletter. Zwar sehen mehr als zwei Drittel der Befragten in der Exzellenzinitiative eine Chance für die Hochschulkommunikation, da sie die die Notwendigkeit zur strategischen Ausrichtung und Profilbildung forciert und die Aufmerksamkeit für die Hochschulen insgesamt steigt. Befürchtet werden aber auch kritischere Nachfragen sowie Negativberichterstattung über jene Hochschulen, die leer ausgehen. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften sorgen sich zudem, “wieder einmal medial ins Hintertreffen” zu geraten.

Neue Blitzumfrage: Gendern in der Hochschulkommunikation?

Studierende, Forscher/Innen, ProfessX: Hinweise zum geschlechtsneutralen Sprachgebrauch sind inzwischen im Wording vieler Hochschulen verankert. Doch was auf der Homepage oder im Mitarbeiter- (und Mitarbeiterinnen)-Magazin als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird, löst in der Kommunikation mit externen Partnern wie etwa Journalisten mitunter Heiterkeit aus. Zudem führt konsequentes “gendern” oftmals zu komplizierten Sätzen und erschwert die Suchmaschinenoptimierung.

Hand auf’s Herz, wie halten Sie es? Gendern Sie konsequent oder drücken Sie gerade in der externen Kommunikation ein Auge zu? Zur Umfrage…

2 | HKom-News

#allesdigital


Unter diesem Motto steht die diesjährige Jahrestagung des Bundesverbands Hochschulkommunikation, die vom 14. bis zum 16. September 2016 in Göttingen stattfindet. Ausrichter sind die Georg-August-Universität Göttingen, die PFH – Private University of Applied Sciences, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB), die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst sowie die Universitätsmedizin Göttingen UMG.

Dem Motto entsprechend werden sich die Workshops der Digitalisierung widmen – von der Frage der richtigen Tools über das Management von digitalen Strategien und damit zusammenhängenden Rechtsfragen bis zu damit einhergehenden Veränderungen unserer Arbeitsprozesse und -strukturen. Bewusst soll sich der Blick auch weiter in die Zukunft richten sowie Digitalisierungsprozesse europäischer Hochschulen und außeruniversitärer Einrichtungen vorstellen. Daneben werden natürlich auch wieder „Dauerbrenner“ wie Bildrecht oder aktuelle Themen (zum Beispiel Flüchtlinge) Beachtung finden.

Für kollegiales Networking wird es ebenfalls wieder ausreichend Gelegenheiten geben, zum Beispiel beim Get Together am 14. September im „Bullerjahn“ im alten Rathaus oder bei der Langen Nacht der Hochschulkommunikation in der „Alten Mensa“.
Im Rahmen der Tagung findet auch die Mitgliederversammlung des Bundesverbands Hochschulkommunikation statt, bei der in diesem Jahr der Vorstand neu gewählt wird.

Die Einladungen zur Tagung mit dem ausführlichen Programm folgen Anfang Juni. Zur Vorbereitung der Vorstandswahlen werden im Juli und September Sonderausgaben des Hkom-Newsletters erscheinen. Für Schnellentschlossene: Hier schon mal der Link zu den Hotels in Göttingen.

Studie zur Hochschulkommunikation: Erste Eindrücke

Die Erhebung grundlegender Strukturdaten war das Ziel der ersten Befragungswelle im Rahmen der Studie „Hochschulkommunikation heute: Berufsbilder, Akteursrollen, Spannungsfelder“ von Mitte März bis Mitte Mai. Exakt 446 mal wurde der Link auf die Befragung geklickt, 185 Befragte haben die interaktive Erhebung komplett abgeschlossen. “Für einen so langen und komplexen Fragebogen ist das ein recht gutes Ergebnis”, kommentiert Studienleiterin Christiane Hauser am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Zwei Drittel der Befragten haben eine Leitungsposition, 44 Prozent davon – ein Indiz für die Heterogenität der Strukturen in der Hochschulkommunikation – gaben an, dass neben ihnen weitere Abteilungen auf der gleichen Ebene mit Kommunikations- und Marketingaufgaben betraut sind. Auffällig ist auch die Vielfalt der Wege in die Hochschulkommunikation, wobei neben den journalistischen und kommunikationswissenschaftlichen Studiengängen die Geisteswissenschaften einen Schwerpunkt bilden.

Die Ergebnisse werden jetzt im Detail ausgewertet und sollen auf der Jahrestagung im September vorgestellt werden. Die nächste Befragungswelle ist für 2017 geplant.

EUPRIO-Konferenz in Antwerpen

Die EUPRIO-Jahreskonferenz 2016 findet vom 1. bis zum 3. September an der Universität Antwerpen statt und sich um das Thema “Branding” drehen. Auf dem Programm stehen Beiträge aus den Bereichen “Consumer Branding”, “Internal Branding”, “Employer Branding” oder “Corporate Branding”. Auch der Bundesverband Hochschulkommunikation wird in Antwerpen mit drei Referentinnen vertreten sein: Diana Allen-Blind (Stuttgart), Dr. Elisabeth Hoffmann (Braunschweig) und Marita Müller (Cottbus). Zudem sind die EUPRIO-Tagungen eine hervorragende Gelegenheit, sich zu vernetzen und mehr über neue Entwicklungen in der Kommunikation und im Marketing europäischer Hochschulen und Bildungseinrichtungen zu erfahren. Die Teilnahmegebühr beträgt wie im Vorjahr 600 Euro für EUPRIO-Mitglieder bzw. 800 Euro für Nichtmitglieder

Infos und Anmeldung zur EUPRIO-Konferenz.

Die Tagung ist auch ein guter Grund für die Mitgliedschaft in der EUPRIO. Ein Formular für den erstmaligen Beitritt oder die Erneuerung der Mitgliedschaft gibt es unter www.bundesverband-hochschulkommunikation.de/verband/euprio oder im Mitgliederbereich. Für 2016 ist der Beitrag stabil geblieben und beläuft sich auf 115 Euro für Einzelmitglieder und 230 Euro für institutionelle Mitgliedschaften.

Neue Projektgruppe Crossmedia

Pressearbeit, Intranet, Online- und Veranstaltungsmanagement und Social Media sind heute an den meisten Hochschulen selbstverständlich. Für eine zielgerichtete Abstimmung all der Kanäle („Crossmedia“) fehlen jedoch häufig noch entsprechende Kommunikationskonzepte. Auch sind für Hochschulen kaum Daten darüber verfügbar, ob und in welcher Form ein Transfer zwischen den verschiedenen Kommunikationskanälen stattfindet.

Diese Fragen greift die neue Projektgruppe “Crossmedia” im Rahmen der Initiative Qualität von Hochschulkommunikation (IQ_HKom) auf. Die Gruppe möchte Empfehlungen zur optimalen Verknüpfung von On- und Offline-Aktivitäten an Hochschulen erarbeiten. Zudem sollen die technischen Möglichkeiten ausgelotet und evaluiert werden, welche Strategien dabei den meisten Mehrwert für die Hochschule generieren können. Derzeit bereitet die Gruppe eine Erhebung zum Status Quo von crossmedialen Aktivitäten an deutschen Hochschulen vor und hofft bei der Durchführung der Umfrage auf rege Beteiligung aller Verbandsmitglieder.

Weitere Informationen bei Dr. Astrid Slizewski (Uni Bonn).

Sprecherinnenwechsel beim LV Niedersachsen

Neue Sprecherin des Landesverbandes Niedersachsen ist Sabine zu Klampen (rechts im Bild). Die Leiterin der Pressestelle der Hochschule für Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen übernahm die Sprecherfunktion von Dr. Corinna Dahm-Brey (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) die sich nach zwei Amtsperioden nicht wieder zur Wahl stellte. Ihr wurde für ihr Engagement gedankt. Die Georg-August-Universität Göttingen hatte die Kommunikationsverantwortlichen der niedersächsischen Hochschulen zum Verbandstag eingeladen.

Neuwahlen AK Kunst- und Musikhochschulen

Bei der Tagung der Kunst- und Musikhochschulen am 10. und 11. März 2016 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach wurde Jesco Heyl von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig als Sprecher des Arbeitskreises für weitere zwei Jahre wiedergewählt. Zur Stellvertreterin wurde Meike Giebeler von der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig gewählt. Beide Amtszeiten laufen bis März 2018.

Science Media Center gestartet

Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung ist im April 2016 ist das Science Media Center (SMC) Germany an den Start gegangen. Der Bundesverband Hochschulkommunikation hat die Entwicklung inhaltlich begleitet und ist mit Julia Wandt im Fachbeirat des SMC vertreten. „Wir schätzen das SMC als kompetenten Zulieferer von Redaktionen, die vielfach unter Zeit- und Kostendruck agieren müssen“, so Julia Wandt. „Das SMC liefert wissenschaftliche Expertise punktgenau an registrierte Journalisten. Dadurch stärkt es die Rolle des Wissenschaftsjournalismus und leistet einen wichtigen Beitrag zur qualitätsorientierten Wissenschaftskommunikation.” Daher empfiehlt der Bundesverband Hochschulkommunikation seinen Mitgliedern die inhaltliche Zusammenarbeit mit dem SMC.

In der Redaktion arbeiten derzeit vier Wissenschaftsjournalisten sowie ein Spezialist für IT und Datenwissenschaft. Themenfelder sind bisher Lebenswissenschaften und Medizin, Klima und Umwelt sowie IT/Technik/Energie. Aktuelle Anlässe für eine Berichterstattung waren in jüngerer Zeit die Themen Genome Editing, die Wiederzulassung von Glyphosat, die Digitalisierung im Energiemarkt, Veränderungen im arktischen Meereis sowie Techniktrends zur Industrie 4.0. Empfänger der kostenfreien SMC-Angebote sind registrierte Wissenschafts- und Nachrichtenjournalisten in allen Mediengattungen sowie bei Nachrichtenagenturen.

Herzstück des SMC ist eine Expertendatenbank. In diese werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgenommen, die sich zeitnah mit ihrer fachlicher Expertise äußern, wenn Wissenschaft Schlagzeilen macht oder Schlagzeilen wissenschaftliche Einordnung brauchen. Ziel ist es, die Stimme der Wissenschaft bei „public issues“ stärker hörbar zu machen und gesellschaftliche Debatten zu bereichern.

Bei der Expertenauswahl kooperiert das SMC bereits mit einer Reihe von Wissenschaftsorganisationen und Universitäten. Die Redaktion identifiziert Themenfelder und Wissenschaftler, die sie für die SMC-Datenbank gewinnen möchte und erhält von den Kommunikationsabteilungen Unterstützung bei der Expertenansprache sowie Vorschläge zur Themenwahl. Die ersten Erfahrungen der Verbandsmitglieder mit dem SMC sind nach einer Umfrage über die Mailingliste des Bundesverbands Hochschulkommunikation gut.

Hintergrund: Interview mit Redaktionsleiter Volker Stollorz im Hkom-Newsletter 03-2015

3 | HKom-Profession

Leitlinien zur Wissenschafts-PR: Beratung statt Gehorsam

Über vier Jahre hinweg haben der Bundesverband Hochschulkommunikation, “Wissenschaft im Dialog” und ihr gemeinsamer „Arbeitskreis Leitlinien“ Qualitätsstandards für die Wissenschaftskommunikation erarbeitet. Beteiligt waren viele Kolleginnen und Kollegen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch Vertreter/innen aus Redaktionen, Wissenschaftsorganisationen und der Politik.

Am 15. April 2016 wurden die “ Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR” sowie eine Checkliste zu deren Umsetzung in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Dr. Elisabeth Hoffmann, Pressesprecherin der TU Braunschweig und bis 2014 Vorsitzende des Bundesverbands Hochschulkommunikation, war eine der Initiatorinnen und treibenden Kräfte dieses Prozesses. Im Hkom-Newsletter zieht sie Bilanz und gibt einen Ausblick auf das weitere Vorgehen.

Frau Dr. Hoffmann, hat sich die Hochschulkommunikation durch den Diskussionsprozess um die Leitlinien verändert?
Hoffmann: Wir haben immer die Qualität von Hochschul- und Wissenschaftskommunikation reflektiert und uns professionalisiert. Die IQ_HKom steht seit Jahren für diesen Prozess. Über Ethik haben wir dabei lange Zeit nicht nachdenken müssen. Heute sind die meisten Medien online abrufbar und kommentierbar, ohne Umweg über den Journalismus. Wenn darin zu viel versprochen wird oder Aussagen verfälscht beziehungsweise verkürzt werden, gehören wir zu den ersten, die zur Rechenschaft gezogen werden. Mit den Leitlinien haben wir einen Instrumentenkasten, um dem entgegenzuwirken.

Was bedeuten die Leitlinien für die Zukunft der Hochschulkommunikation?
Hoffmann: Wer sich nur als Dienstleister sieht, kann die Leitlinien nicht umsetzen. Wenn wir sie im Arbeitsalltag ernst nehmen, bedeutet das, dass wir mehr Verantwortung übernehmen. Es heißt, dass wir auch unbequeme Fragen stellen, zum Beispiel nach dem Einsatz von Tierversuchen oder möglichen Interessenskonflikten. Und es umfasst, dass wir Maßnahmen, die wir für wirkungslos halten, auch nicht umsetzen müssen. Die Konsequenz ist, dass man uns als Profis wahrnimmt und unter Loyalität nicht Gehorsam, sondern vorausschauende Beratung versteht. All dies setzt neben den entsprechenden Kompetenzen das Mandat unserer Leitungen und das Vertrauen unserer Ansprechpartner in den Hochschulen voraus. Dafür müssen wir leider an vielen Stellen noch kämpfen.

Bei wem finden Hochschulen Unterstützung, wenn es bei der Umsetzung der Leitlinien zu Konflikten kommt, zum Beispiel mit der Hochschulleitung?
Hoffmann: Die Leitlinien kann man nicht mit der Brechstange durchsetzen, wenn man den Job behalten will. Wir sollten unsere Ansprechpartner in den Präsidien, Rektoraten und Instituten überzeugen und ihre Argumente anhören. Dann können gute Dialoge entstehen, und der Prozess kann ins Rollen kommen. Schließlich sind die Werte, auf die wir uns berufen, sehr eng mit den Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis verwandt. Wenn es dennoch knirscht, stehen Markus Weißkopf von Wissenschaft im Dialog und ich als Ansprechpartner zur Verfügung, natürlich vertraulich. Je nach Sachlage ziehen wir in Absprache mit den Betroffenen weitere Mitglieder des Arbeitskreises für Beratung und Stellungnahmen hinzu. Sollte es häufig zu Konflikten kommen – was wir erst mal nicht vermuten – dann tritt der Arbeitskreis wieder zusammen. Außerdem planen wir Schulungsangebote, die sich vor allem an unsere Volontäre und Nachwuchskräfte sowie an neue Kolleginnen und Kollegen richten.

Was sind die nächsten Schritte?
Hoffmann: Wir wollen die Themen in die Gremien der Allianz der Wissenschaftsorganisationen bringen, vor allem in die Hochschulrektorenkonferenz und die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Da sind noch einige Bretter zu bohren. In ein oder zwei Jahren wollen wir eine Zwischenbilanz ziehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Handbuch Krisenmanagement ist online

Das Handbuch Notfall- und Krisenmanagement ist während der vergangenen zwei Jahre in Team-Arbeit entstanden. Nach der Gründung des Arbeitskreises IQ_Krisenkommunikation (Sprecher heute Ralf Garten) sowie mehreren Workshops in Kiel, Karlsruhe und Bremerhaven wurde nun ein Leitfaden fertiggestellt, der allen Mitgliedern des Bundesverbands Hochschulkommunikation Hilfestellung im Krisenfall geben soll.

Das Handbuch gibt konkrete Hinweise und Handlungsempfehlungen für die Einrichtung eines Krisenstabes und die konkreten Aufgaben der Mitglieder des Stabes. Besonders wird auch immer die Rolle der Verantwortlichen für den Bereich Presse-und Öffentlichkeitsarbeit beleuchtet. Was ist ihre Rolle und wie soll im Krisenfall kommuniziert werden?

Ist die Krise da, muss es meist schnell gehen. Meldeketten und Notfall-Infrastrukturen müssen im Vorfeld festgelegt sein. Im Krisenfall zu überlegen, welche Stelle intern oder extern als Erstes benachrichtigt wird, kostet wertvolle Zeit – und geht oft schief.

Im Kapitel „Maßnahmen“ sowie im Anhang wurden eine Vielzahl ganz konkreter Anwendungsfällen skizziert: Was ist zu tun bei einer Bombendrohung, wie kann eine Mail an die Hochschulöffentlichkeit aussehen, was ist wichtig bei Trauerfällen und viele mehr.
Das Handbuch steht auf der Webseite des Bundesverbands Hochschulkommunikation im Mitgliederbereich zum Download zu Verfügung, auch in einer editierbarer WORD-Version.

Die IQ_Krisenkommunikation bittet alle Verbandsmitglieder, das Handbuch in Ihrer Umgebung auf seine Tauglichkeit hin zu prüfen. Das Feedback ist wichtig, um die Empfehlungen weiter zu entwickeln. In Zukunft möchte der Arbeitskreis weitere konkrete Anwendungsfälle in das Handbuch einarbeiten. Dazu werden weitere interessierte Kolleginnen und Kollegen für den Arbeitskreis gesucht sowie beispielhafte Krisenszenarien, die bisher noch nicht beleuchtet wurden.

Rückmeldungen bitte per E-Mail an Ralf Garten

Aktuelle Fortbildungen

Unter dem Titel “Fernsehjournalismus und Medientraining“ findet am 10. und 11. Juni 2016 an der RTL-Journalistenschule in Köln ein Medientraining für den Bundesverband Hochschulkommunikation statt. In dem zweitägigen Seminar wird der Fernsehmoderator und Reporter Norbert Brichta (Telebörse, ntv und andere) Training alle Fallstricke, Tricks und Techniken vermitteln, um Auftritte vor der Kamera erfolgreich er- und überleben zu können. Die Praxisübungen werden vor der Kamera geführt und anschließend ausgewertet. Jeder Teilnehmer erhält ein individuelles und ausführliches Feedback. Interview- und Gesprächssituationen werden wiederholt, um die erlernten Tipps und Tricks zu erproben und die eigenen Kompetenzen ständig zu verbessern. Zur Registrierung
https://www.congressa.de/bundesverband-hochschulkommunikation-seminar-c/

Bereits am 2. und 3. Juni 2016 findet im Rahmen einer Tagung des Landesverbands Bayern das Seminar “Intranet – Trends bei Struktur, Navigation, Technik“ statt. In einem Impulsvortrag schildert der Referent Thomas Renken (Senior Principal Consultant bei Namics) was ein gutes Intranet leisten kann und soll. Am Folgetag stehen diverse Workshops auf dem Programm. (Anmeldung nicht mehr möglich).

Kommunikationsideen zu Meeren und Ozeanen

Unter dem Motto „Zeigt eure Forschung!“ läuft derzeit der Hochschulwettbewerb zum Wissenschaftsjahr 2016*17, das dem Thema Meere und Ozeane gewidmet ist. Das Projekt mit dem Ziel, Forschung an die Öffentlichkeit zu bringen, wird von Wissenschaft im Dialog in Kooperation mit dem Bundesverband Hochschulkommunikation und der Hochschulrektorenkonferenz getragen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Eingereicht werden konnten Ideen mit interaktivem Charakter, die die Öffentlichkeit über Forschungsergebnisse zu Meeren und Ozeanen informieren und zum Dialog über das Wissenschaftsjahr 2016*17 einladen. Die 15 Gewinner werden im September 2016 bekanntgegeben und erhalten je 10.000 Euro für die Umsetzung ihrer Projekte sowie einen Workshop zur Wissenschaftskommunikation. Die dann besten drei werden wiederum im September 2017 im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Wissenschaftsjahres gekürt.

Nützliche Diskussionen

Erfahrungen aus den verschiedensten Bereichen der Hochschulkommunikation und nützliche Tipps aus dem Kollegenkreis werden Woche für Woche über die Mailinglisten des Bundesverbands Hochschulkommunikation ausgetauscht. Damit dieses Wissen den Verbandsmitgliedern künftig auch dauerhaft zur Verfügung steht, wird ein Teil der Listen jetzt aufbereitet und im Servicebereich unter “Diskussionen” zum Download bereitgestellt. Hierfür ist der Login im Mitgliederbereich erforderlich. Den Auftakt machten Materialien zur Verwendung von Hausschriften. Weitere Themen folgen in den nächsten Monaten. Zudem soll der Service um eine Feedback-Funktion erweitert werden, sodass die Listen kontinuierlich ergänzt und aktualisiert werden können.

FAQ-Liste Rechtsfragen

Lange erwartet, im Juni geht sie online: die FAQ-Liste zur Rechtsfragen. Die Inhalte resultieren aus der Rechtshotline mit dem Medienrechtler Prof. Dr. Tobias Keber und decken ein breites Themenspektrum ab. Schwerpunkte sind die Bereiche Urheber- und Persönlichkeitsrechte sowie Social Media-Fragen. Die Auswertung wird auf der Homepage des Bundesverbands Hochschulkommunikation im Mitgliederbereich abrufbar sein.

Transparenz ums Geld

Müssen Hochschulen Förderverträge mit Stiftungen offenlegen? Jein, entschied im Mai das Verwaltungsgericht Mainz. In dem Verfahren ging es um die Forderung des SWR-Reporters Thomas Leif an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Kooperationsverträge mit der Boehringer Ingelheim Stiftung aufzudecken. Die Richter verpflichteten die Universität, Journalisten Einsicht in die Verträge zu gewähren, ausgehändigt werden müssen diese jedoch nicht.

Das Urteil ist von grundsätzlicher Bedeutung, so der Jurist Prof. Dr. Tobias Keber, Hochschule der Medien Stuttgart. “Die Entscheidung unterstreicht, dass auch (und gerade) Universitäten in den Anwendungsbereich der Landesinformationsfreiheits-, beziehungsweise zum Teil auch der Transparenzgesetze (Hamburg, Rheinland Pfalz) fallen. Vorbehaltlos seien Information und Transparenz dabei allerdings nicht gewährleistet. So heißt es in § 16 des Landestransparenzgesetzes von Rheinland-Pfalz: “Die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre ist zu gewährleisten; der Anspruch auf Informationszugang und die Transparenzpflichten im Bereich von Wissenschaft, Forschung und Lehre beziehen sich ausschließlich auf Informationen über den Namen von Drittmittelgebern, die Höhe der Drittmittel und die Laufzeit der mit Drittmitteln finanzierten abgeschlossenen Forschungsvorhaben… .” Dabei seien zudem entgegenstehende Schutzinteressen zu beachten. “In der Sache bedeutet das grundsätzlich, dass der Drittmittelgeber genannt und Informationen zu den Drittmitteln gegeben werden müssen”, so Keber.

Ulrich Marsch vom Vorstand Bundesverbands Hochschulkommunikation begrüßt es, dass es dennoch keine generelle Verpflichtung gibt, solche Verträge automatisch offen zu legen. “Aus Drittmittel-Verträgen mit Unternehmen lassen sich langfristige Unternehmensstrategien ableiten, manche Ergebnisse der Unternehmensforschung werden als Grundlage eines Vertrages klar benannt und umrissen – also wichtige Eigentumsrechte von Unternehmen. Sollte all dies offengelegt werden müssen, gäbe es erhebliche Risiken auf Unternehmensseiten, und neue Verträge würde es nicht mehr geben. Wer leidet darunter? Die Forschenden, die Studierenden, die Universitäten. Ohne industrielle Drittmittelforschung werden Universitäten viel mehr abhängig von öffentlicher Drittmittelforschung (DFG, BMBF, EU), und verlieren obendrein einen „Reality Check“: sind wir noch so aktuell und so gut, dass Unternehmen mit uns arbeiten wollen?”

Besprechung des Urteils
Vorschriften des LTranspG Rh.Pfl.

4 | HKom-Personalia

Gekommen

Marina Brink ist seit Anfang diesen Jahres Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der HafenCity Universität Hamburg. Brink studierte Kommunikationswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Verena Plettenberg ist seit September 2015 Leiterin der Kommunikation an der Frankfurt University of Applied Sciences. Dort verantwortet sie die externe und interne Kommunikation sowie die Online-Kommunikation und Veranstaltungen. Zuvor war sie in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen in den Bereichen Kommunikation und Marketing tätig.
Volker Sandmann ist neuer stellvertretender Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation der Universität Oldenburg. Zuvor war der gebürtige Papenburger zehn Jahre in der Unternehmenskommunikation tätig: zunächst als PR-Berater auf Agenturseite, später als Pressesprecher und stellvertretender Marketingleiter bei Toyota Material Handling Deutschland (Isernhagen). Der 37-Jährige hat an der Universität Göttingen Sozialwissenschaften studiert.
Dr. Simone Scheps leitet seit Januar 2016 die Abteilung für Marketing und Kommunikation an der Hochschule Heilbronn. Scheps studierte Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen und der University of Sussex/ England. Sie wurde 2011 an der Universität Rostock promoviert und war anschließend unter anderem für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in der Öffentlichkeitsarbeit tätig.

Gesucht

Die Fachhochschule Lübeck sucht zur Schärfung ihres Profils eine/n Abteilungsleiter/in Kommunikation. Elektronische Bewerbung bis 9. Juni 2016.

5 | HKomik

Kann man so machen, ist aber Mist...

“Müll” oder “ausbaufähig”? Es ist meist ein Eiertanz, einer Kollegin oder einem Kollegen diplomatisch beizubringen, dass ein Vorschlag nicht wirklich prickelnd ist. Zumal wer den Job nicht riskieren will, tunlichst differenzieren sollte, wen er vor sich hat. Die Plattform Snapmunk hat dazu jetzt eine Infografik herausgebracht. Sie zeigt “stilsicher” vom CEO bis zum Sekretariat, wer wem wie Feedback geben kann. Nachzulesen sind die Vorschläge bei Business Punk

Impressum

HKom ist der verbandsinterne Newsletter des Bundesverbands Hochschulkommunikation für seine Mitglieder. Erscheinungstermine: 1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember, Redaktionsschluss: Drei Wochen vor Erscheinungstermin. Beiträge, Hinweise und Zuschriften sind willkommen.

Herausgeber und verantwortlich i.S.d.P.:
Bundesverband Hochschulkommunikation – Der Vorstand
Julia Wandt
Universität Konstanz
Universitätsstraße 10, D-78464 Konstanz

Redaktion, Produktion, Vertrieb:
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Telefon 07142-775598
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in Zusammenarbeit mit der con gressa GmbH Berlin