HKom-Newsletter03

September 2015

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Abschied vom Papier? Das Thema unserer diesjährigen Jahrestagung haben wir bewusst mit einem Fragezeichen versehen. Seit der Einführung der PC wird von Papiereinsparung gesprochen, ja es wurde sogar mit ihr geworben. Eingetroffen ist der Abschied vom Papier nicht – im Gegenteil. Wir drucken immer mehr Magazine, Flyer, Broschüren, Newsletter, Einladungen usw. Zusätzlich zu den vielen elektronischen Dokumenten, die das einfache, gute, alte Telefonat abgelöst haben.

Warum hängen wir am Papier so fest? Zum einen wollen viele Menschen immer noch ein Magazin als Zeichen der Wertschätzung persönlich überreicht oder zugeschickt bekommen. Wir alle machen uns viel Mühe mit unseren Hochschulmagazinen und Druckschriften: Dramaturgie eines Heftes, sorgfältiges Layout, Schreiben-auf-Zeile, Überschriften finden – so etwas überreicht zu bekommen, drückt Wertschätzung aus. Wir dachten, wenn unsere Zielgruppen jünger werden, sind online-Veröffentlichungen ausreichend. Und wir werden überrascht, wenn die jungen Zielgruppen älter werden und „Print“ verlangen – nun gehören sie auch zum Kreis derer, die „exklusiv“ bedacht werden wollen.

Und dennoch: Wir schreiben mehr denn je. Zwar nicht auf oder für Papier, aber es wird mehr geschrieben. Informationen an Journalisten, an Kolleginnen und Kollegen in der Hochschule, an Forschungspartner und Unternehmen. Wir schreiben diese Informationen als Webpage über neuste Erfolge, Fördersummen, Industriepartner, Absolventenpreise und anderes Unsere Hochschulen leisten mehr als früher, sie wollen sich mehr als früher voneinander abheben, und sie wollen wahrgenommen werden. Informationen, die wir aufbereiten und veröffentlichen, sollen genau das erreichen. Die Informationsflut („information for differentiation“) schwillt weiter an.

Und wir schreiben, weil wir uns absichern wollen – jeden Schritt dokumentieren, niemanden vergessen, kein Risiko eingehen. Wichtige E-Mails ausdrucken und aufheben. Dass all das die Arbeitsbelastung ansteigen lässt, die Arbeitsinhalte verdichtet und Dinge nicht mehr „mal so auf dem kurzen Dienstweg laufen“ (ist ja alles verschriftlicht) – das ahnen wir, sehen wir, kritisieren wir. Und wir machen mit.

Nein, vom Papier werden wir uns noch lange nicht verabschieden. Aber überlegen müssen wir genauer, differenzierter und zielsicherer, ob wirklich alles geschrieben werden muss, ob es dann auch veröffentlicht oder gar gedruckt werden muss. Vielleicht schätzen wir Papier wieder mehr, wenn wir Magazine & Co rarer machen und als knappes Gut betrachten.
Daher mehr Mut und: „Es gilt das gesprochene Wort“.

Kollegiale Grüße
Ulrich Marsch

Inhaltsverzeichnis

1 | HKom-Feedback

Totgesagte leben länger

Welche Rolle werden papiergebundene Formate in unserer Arbeit künftig noch spielen, oder was tritt an ihre Stelle? So lautete die Blitzumfrage im Newsletter Nr. 2/2015. Für die Mitglieder des Bundeverbands Hochschulkommunikation jedenfalls scheint der Abschied vom Papier noch nicht in Sicht zu sein: Nur in einer der Antworten wurden papiergebundene Formate für tot erklärt. Für alle anderen hat Print durchaus eine Zukunft, insbesondere bei Hochschulmagazinen, Jahresberichten, Broschüren, Flyern und anderen repräsentativen Formaten, die Nachhaltigkeit und Wertigkeit ausstrahlen sollen. Selbst bei jungen Menschen ist die Welt nicht völlig digital: Einer Umfrage an einer Mitgliedshochschule zufolge wünschen sowohl unter den Mitarbeitern, als auch unter den Studierenden 70 Prozent der Befragten auch eine Printausgabe.

Neue Blitzumfrage: Können wir politische Kommunikation?

Aufgabenfelder wie das Marketing oder Social Media forderten die Hochschulkommunikatoren in den vergangenen Jahren heraus, sich auf bisher unbekanntem Terrain zu professionalisieren. Mit Streitthemen wie Bundesuniversitäten, Hochschulfinanzierung oder möglicher Einflussnahme durch die Wirtschaft rückt nun die politische Kommunikation als neue Herausforderung in den Fokus fordert systematische Strategien. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, wie es Hochschulen gelingt, über politische Themen zu kommunizieren und wie die politischen Entscheider/innen erreicht werden können.

Was meinen Sie: Sind die Hochschulkommunikationsabteilungen für politische Kommunikation gerüstet oder besteht, wenn es politisch wird, noch Luft nach oben?

2 | HKom-News

Endspurt zur Jahrestagung

Zur Jahrestagung des Bundesverbands Hochschulkommunikation vom 16. bis zum 18. September in Duisburg haben sich bereits mehr als 350 Kolleginnen und Kollegen angemeldet, erwartet werden wieder etwa 400. Unter den Teilnehmern sind nicht nur Hochschulkommunikatoren, sondern auch Fachvertreter aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Akademien.

Das Programm unter der Motto “Abschied vom Papier?” stellt die Frage, wie weit die schon selbstverständlich gewordene Digitalisierung in der Hochschulkommunikation gehen wird und welche Rolle Printmedien künftig (noch?) spielen werden. Beste Voraussetzungen für einen spannenden und unterhaltsamen Erfahrungsaustausch garantieren die rund 30 Workshops zu Themen wie Print versus Digital, Digitalen Newsrooms, Politischer Kommunikation, Krisenkommunikation, frischen Formaten in der Forschungskommunikation, Bewegtbildern, Social Media- und Markenrecht, Kommunikations-Contolling und vielen anderen mehr.

Sehr guten Anklang finden unter anderem ein Workshop zu den Berufsbildern, Akteursrollen und Spannungsfeldern in der Hochschulkommunikation und der geplanten Studie zu diesen Bereichen (Prof. Dr. Annette Leßmöllmann/ Christiane Hauser) sowie ein Workshop zur internen Kommunikation (Luise Dirscherl). Auch die Vortagung der IQ_Hkom, die sich mit dem Status Quo und der strategisch-konzeptionellen Ausrichtung von Social Media in der Hochschulkommunikation befassen wird, stößt auf großes Interesse (ausgebucht). Eine grundlegende Positionsbestimmung nimmt im Rahmen des Eröffnungsplenum Prof. Dr. Jo Reichertz (Universität Duisburg-Essen) vor mit einem Vortrag zum Thema “Hochschulkommunikation: Informieren, Vermitteln, Schönfärben oder Farbe bekennen?”

Gelegenheit zum Netzwerken bieten auch die beiden Abendveranstaltungen. Das Get together auf der Zeche Zollverein wird – im wahrsten Sinne des Wortes von der Dachterrasse aus – einen guten Überblick über das heutige Ruhrgebiet verschaffen. Am Donnerstagabend steht die traditionelle „Lange Nacht der Hochschulkommunikation“ auf dem Programm, für die das „Mezzomar am Seehaus” in Duisburg angemietet ist

Die Anmeldung ist online noch bis zum 4. September möglich. Wer den Termin verpasst, kann sich danach noch per E-Mail anmelden: bv-hochschulkommunikation@congressa.de

IQ_Hkom: Infos rund um die Qualität

Schon seit 1998 bündelt die IQ_Hkom all jene Initiativen und Projektgruppen im Bundesverband, die sich mit der Qualitätssicherung in der Hochschulkommunikation befassen. Die Arbeitskreise erkunden Trends und definieren Qualitätsstandards, erstellen Leitlinien und Best-Practise-Berichte und stellen diese den Verbandsmitgliedern für ihre tägliche Arbeit zur Verfügung.

Derzeit sind in der IQ_Hkom die folgenden Arbeitskreise aktiv:

Die Ergebnisse der bisherigen Projektgruppen sind auf der Website der IQ_Hkom zentral zusammengestellt und können nach dem Login im Mitgliederbereich heruntergeladen werden.

Themenbreite in Bayern

Im Juni trafen sich 16 Mitglieder das bayerischen Landesverbands Hochschulkommunikation an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Wie immer war die Agenda mit einem großen Themenspektrum gefüllt. Diese reichten von „Einfluss der Hochschulkommunikation auf öffentliche Diskussionen“ über „Best Practice Interne Kommunikation“ bis zum Erfahrungsaustausch zum Umgang mit Bildern oder akademischen Jahresfeiern. Den Abschluss bildete eine Führung durch einen der wenigen deutschen Staudensichtungsgärten.

Social Media in Sachsen

#Hashtag, “liken”, “taggen”, Newsfeed, Shit Storm – mittlerweile sind diese Begriffe auch in der Hochschulkommunikation keine Fremdwörter mehr, erweitern die sozialen Medien die Klaviatur. Die Reichweiten sind beachtlich, die technischen Möglichkeiten auch, ein ungeahnter Kommunikationshorizont erstreckt sich – theoretisch. Praktisch bilden konzeptionelle und strategische Grundlagen die Voraussetzungen für den Erfolg. Vor diesem Hintergrund trafen sich im Juni 2015 sächsische Hochschulkommunikatoren an der Universität Leipzig zu einer Social-Media-Tagung. Initiiert wurde sie von der Landesgruppe des Bundesverbandes Hochschulkommunikation. Im Mittelpunkt stand die preisgekrönte Social-Media Strategie der Universität Leipzig, die im Rahmen eines Impulsvortrages vorgestellt wurde. Zudem standen unter anderem der Einsatz von Redaktionsplänen und Social-Media-Leitfäden sowie die Koordination mehrerer Social-Media-Präsenzen einer Hochschule im Fokus.

Mail-listikette

Eine Vielzahl an Mailinglisten im Mitgliederbereich der Website des Bundesverbands Hochschulkommunikation ermöglicht einen speziell auf die individuellen Arbeitsbereiche zugeschnittenen Austausch von Tipps und Erfahrungen – von A wie Alumnibetreuung bis Z wie Zentrales Kommunikationskonzept, und natürlich sind auch Themenklassiker wie Pressearbeit, Marketing, Webauftritt und andere vertreten.

Damit die regen Debatten nicht die Postfächer Unbeteiligter belasten, sei an dieser Stelle noch einmal an einige Spielregeln erinnert:

- Bitte konzentrieren Sie die Fragen auf Themen, die für einen signifikanten Nutzerkreis relevant sind.

- Individuelle Diskussionen bitte nicht über die Funktion “antworten” führen (das lesen dann nämlich alle), sondern die individuelle Adresse des Adressaten einfügen.

- Bei Abwesenheitsbenachrichtigungen ist es hilfreich, wenn alle relevanten Mailinglisten des Verbands auf der Liste der Ausnahmen, die keine automatische Antwort erhalten, stehen. Bei den meisten Mailprogrammen lässt sich dies problemlos über Regeln definieren. Eine Anleitung für das vielverwendete Outlook findet sich unter https://support.microsoft.com/de-de/kb/290846

Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Individualisierungstool für Publikationen des Bundesverbandes

Rechtzeitig zur Jahrestagung kann auf den Internetseiten des Verbandes ein neuer Service angeboten werden: ein Tool mit dem Publikationen individualisiert werden können. Zunächst ist es möglich, die Flyersammlung zu Wissenschaft in den Medien über eine Eingabemaske mit den Kontaktdaten der eigenen Hochschule zu versehen und als PDF für den Büroausdruck, für die Veröffentlichung im Web sowie für den professionellen Druck zu generieren. Das Tool kann voraussichtlich ab dem 11. September im Mitgliederbereich aufgerufen werden.

3 | HKom-Profession

Hotline Rechtsberatung reloaded

Wie verbindlich sind „Sperrfristen“ bei Pressemitteilungen? Was ist bei Pressespiegeln, beim Einrichten von Social Media-Accounts oder bei der Abbildung von Personen rechtlich zu beachten? Und wie schließe ich Haftungsrisiken bei „Hochschulblogs“ aus?

Antworten auf Fragen wie diese fanden Mitglieder des Bundesverbands Hochschulkommunikation im Rahmen des Pilotprojekts „Telefonhotline Hochschulkommunikationsrecht“ im vergangenen Jahr. Aufgrund der großen Nachfrage bietet der Verband den beliebten Service ab Oktober 2015 erneut an – zunächst für drei Monate, eine Verlängerung ist möglich. Als Rechtsexperte konnte Prof. Dr. Tobias Keber von der Hochschule der Medien in Stuttgart gewonnen werden.

Die Anfragen sollten vorab präzise formuliert und bis jeweils Montag per Mail übermittelt werden. Hierfür wird zum 1. Oktober die E-Mail-Adresse recht@bundesverband-hochschulkommunikation.de eingerichtet. In der zweiten Wochenhälfte wird es ein einstündiges Zeitfenster geben, in dem die Rechtslage im Rahmen eines Telefonats oder via Skype besprochen werden kann.

Die Inhalte werden in einer FAQ-Liste dokumentiert und können dann auf der Website des Bundesverbands Hochschulkommunikation im Mitgliederbereich abgerufen werden.

Science Media Center: Wer weiß was über was?

Das britische Science Media Centre SMC liefert Journalisten seit 2002 institutionsunabhängige wissenschaftliche Expertisen, wenn Wissenschaft Schlagzeilen macht. Wissenschaftsjournalisten bauen derzeit für den deutschsprachigen Raum eine gemeinnützige Variante auf. Warum, erklärt Geschäftsführer und Redaktionsleiter Volker Stollorz.

Hkom: Warum braucht die deutsche Wissenschaftskommunikation ein Science Media Center?

Volker Stollorz: Ein SMC bemüht sich um öffentliche Aufklärung mit den Argumenten der Wissenschaft, weil Wissenschaft immer wichtiger wird für demokratische Entscheidungen. Der Verband der Wissenschaftsjournalisten, die Wissenschafts-Pressekonferenz, hielt das britische Modell für eine Idee mit Zukunft. Mit Hilfe der Klaus Tschira Stiftung bauen wir derzeit für den deutschsprachigen Raum einen überinstitutionellen und wissenschaftsjournalistisch tickenden Akteur auf. Das SMC Germany will Stimmen kompetenter Wissenschaftler im Takt der Massenmedien sichtbarer machen und besser mit Publikumserwartungen an die Wissenschaft synchronisieren. In Zeiten, in denen Redaktionen Ressourcen abbauen, kann das SMC Germany Berichterstatter bei Recherchen in komplexen, ambivalenten oder kontroversen Themenfeldern unterstützen. Wir alle sind auf unabhängige Informationsvermittlung dringend angewiesen.

Hkom: Was bietet das SMC, was ist das Besondere daran?

Volker Stollorz: Das SMC nimmt den Platz zwischen allen Stühlen ein und kann sich Glaubwürdigkeit allein dadurch erarbeiten, dass es interessenneutral informiert. Wir wollen Experten und qualifizierte Expertisen beisteuern, die Journalisten bestmöglich orientieren und zu eigenen Recherchen anregen sollen. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die überinstitutionelle Perspektive, gekoppelt mit einer raschen Reaktionsfähigkeit. Wir selektieren qualifizierte Experten, die relevanten oder neu auftretenden „Public Issues“ zugeordnet werden, aus unserer Datenbank. So werden Angebote wie „Roundups“ oder „Rapid Reactions“ möglich, die in Großbritannien seit Langem einen Unterschied im Journalismus machen.

Ein Beispiel sind wissenschaftliche Durchbrüche als klassisches Mittel der Reputationskommunikation von Institutionen. Bei vielen Fachzeitschriften besteht eine Embargoperiode, in der registrierte Journalisten Zugang zu noch unveröffentlichten Wissenschaftsartikeln erhalten. Die SMC-Redaktion nutzt diese Sperrfristen proaktiv, um mit Hilfe kompetenter Wissenschaftler adhoc Kommentare in der Art eines „Pre-Publication-Peer-Review“ zu relevanten Artikeln zu organisieren. Beim SMC registrierte Journalisten werden so rechtzeitig erfahren, wie ein angeblicher Durchbruch in „Nature“ oder „Science“ von Fachleuten eingeordnet wird, erhalten zeitnah Kurzkommentare und Zitate. Die Experten wiederum sehen frühzeitig, wie Fachkollegen über die Publikation urteilen.

Ebenso wird das SMC bei Ereignissen außerhalb der Wissenschaft aktiv, bei denen Spezialwissen rasch eine kompetente Orientierung erlaubt. Bei den unerwartet heftigen Explosionen in der chinesischen Hafenstadt Tianjin zum Beispiel könnten vorab von der SMC-Redaktion identifizierte Chemiker und Toxikologen erste Einschätzungen zu den Gefahren liefern.

Hkom: Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den Hochschulpressestellen vor?

Volker Stollorz: Als Partnerschaft. Das SMC Germany braucht unabhängige und qualifizierte Experten. Hochschulkommunikatoren können mit ihrer Erfahrung helfen, vor Ort Wissenschaftler zu identifizieren und zur Teilnahme zu motivieren, die relevante Qualifikationen bei drängenden „Public Issues“ haben. Ohne mutige Wissenschaftler von Hochschulen, die sich in ihren Aussagen allein am Ideal der Wissenschaftsfreiheit orientieren, könnte kein SMC existieren. Wenn es um kritikwürdige Vorgänge etwa bei Tierversuchen geht, agiert das SMC als überinstitutionelle Institution, die die Bedürfnisse der Journalisten kennt und neutrale wissenschaftliche Expertise auch in heiklen Situationen an den Start bringen kann.

Hkom: Im Rahmen der Jahrestagung in Duisburg halten Sie einen Workshop zum Science Media Center Germany. Was erwartet die Teilnehmer?

Volker Stollorz: In dem Workshop „Wer weiß was über was?“ möchte ich diskutieren, nach welchen Kriterien die Hochschulpressestellen selbst wissenschaftliche Experten rekrutieren. Ich werde die Abläufe des britischen SMC erläutern und erörtern, wie das SMC Germany Experten im Takt medialer Themenkarrieren identifizieren will. In komplexen demokratischen Debatten lauten die wichtigsten Fragen für Journalisten: Wer ist überhaupt Experte für was? Welche Kriterien zeichnen echte Experten aus? Das SMC will hier Antworten finden – in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Hochschulkommunikatoren.

Großes Interesse - geteilte Meinung

Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland finden Themen aus der Wissenschaft spannend und wichtig, sind aber bei der Bewertung neuer, nutzenversprechender Technologien mit unbekanntem Risiko gespalten. So das Ergebnis des Wissenschaftsbarometers 2015 , beauftragt von Wissenschaft im Dialog. Ein Drittel der Befragten sprach sich für den Stopp solcher Technologien aus, ein Drittel plädierte für eine Fortführung der Entwicklung, der Rest ist unentschieden.

Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog, wertet die Skepsis als Hinweis darauf, „dass die Wissenschaft weiter auf Bürgerinnen und Bürger zugehen muss. Risiken, aber auch Chancen neuer Technologien, sollten mit Bürgern und der Zivilgesellschaft diskutiert werden.“

40 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Öffentlichkeit werde nicht genügend in Entscheidungen über Wissenschaft und Forschung einbezogen, 54 Prozent halten den Einfluss der Wissenschaft auf politisches Handeln für zu gering. Die in den Medien viel gescholtene Zusammenarbeit von öffentlichen Forschungseinrichtungen mit Unternehmen dagegen ist in der Bevölkerung kein großer Aufreger: Mehr als drei Viertel der Befragten sehen in solchen Kooperationen mehr Vor- als Nachteile.

Mikrobenforschung für's Handy

Abschied vom Papier auch bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Die Wissenschaftseinrichtung hat im Juli ihre erste App für mobile Endgeräte vorgestellt. Diese bietet unter dem Titel „MenschMikrobe“ ein ebenso unterhaltsames wie fachlich fundiertes Kompendium zum Thema Infektionsforschung.

Die „MenschMikrobe“ ist die interaktive Erweiterung einer gleichnamigen Wanderausstellung aus den Jahren 2010 bis 2014. Sie zeigt mit zahlreichen multimedialen Inhalten (Animationsfilmen ebenso wie Audio-Features, Wissenstests, einem Mikroben-Lexikon sowie interaktiv zugänglichen Exponaten), wie vielfältig das Wechselspiel zwischen dem Menschen und den oft nur als Krankheitserregern wahrgenommenen Mikroben ist. Gleichzeitig gibt die App Einblick in einschlägige DFG-geförderte Forschungsprojekte.

Summer School Wissenschaft kommunizieren

Vom 7. bis 9. September richten Wissenschaft im Dialog, die Technische Universität Braunschweig und das Haus der Wissenschaft Braunschweig gemeinsam die Summer School “Wissenschaft kommunizieren!” aus. Angesprochen sind Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Von erfahrenen Wissenschaftskommunikatoren lernen sie unter anderem, wie sie ihre Themen und Ergebnisse in die Medien einbringen können, lernen die Anforderungen der Presse kennen und welche Möglichkeiten die sozialen Medien bieten.

4 | HKom-Personalia

Kommen und Gehen

Nils Birschmann leitet die Kommunikation der SRH Holding, einer Stiftung für Bildung und Gesundheit, die unter anderem Träger von 9 Hochschulen ist, darunter die erste deutsch-paraguayische Universität in Asunción. Zusätzlich ist er als Wissenschaftsjournalist für das UniRadio Baden tätig und hat einen Lehrauftrag an der Hochschule für Wirtschaft und Medien Calw. Birschmann ist Co-Autor eines Standardwerks zum Gesundheitsmanagement (Schwerpunkt Kommunikation) und Jurymitglied beim Best of Corporate Publishing Award.

Dr. Susanne Diederich leitet die Stabsstelle Kommunikation am Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen. Vorher war sie Pressesprecherin für den Max-Planck-Campus in Tübingen und arbeitete in der Stabsstelle Kommunikation und Medien am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Diederich studierte in Göttingen und Dublin und promovierte in Biologischer Meereskunde in Kiel.

Silke Engel ist seit Juli 2015 Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Sprecherin der Universität Potsdam. Sie studierte Politik, Literatur und Öffentliches Recht. Über 15 Jahre arbeitete sie für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Berlin und London. Als Radio-Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio nahm sie zuletzt die Bundespolitik ins Visier. Nun will sie Wissenschaft über Gesichter und Geschichten vermitteln, um das Potential der Universität Potsdam sichtbar herauszustellen.

Katrin Müller hat zum 1. Juli 2015 die Leitung der Stabsstelle Hochschulkommunikation der Technischen Universität Kaiserslautern übernommen. In der neu geschaffenen Position verantwortet sie alle Marketing- und Kommunikationsaktivitäten sowie die Kommunikationsstrategie der Universität. In dieser Position berichtet sie direkt an den Präsidenten der Universität, Prof. Dr. Helmut J. Schmidt. Zuvor sammelte Katrin Müller PR- und Marketingerfahrungen in verschiedenen Unternehmen und Agenturen.

Dr. Felicitas von Aretin ist Leiterin der neu geschaffenen Abteilung für Medien und Kommunikation des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München. Sie verantwortet die gesamte interne und externe Kommunikation, das Wissenschaftsmagazin DJI-Impulse sowie den Web-Auftritt. Weiterhin gehören der DJI-eigene Verlag sowie der Aufbau des nationalen wie internationalen Marketings zu ihren Aufgaben. Zuvor war von Aretin Referatsleiterin für Forschungsmarketing, Veranstaltungen und Ausstellungen sowie Pressesprecherin bei der Max-Planck-Gesellschaft.

Matthias Fejes, bis Januar 2015 Volontär an der FernUniversität Hagen und einer der Sprecher des Volo-Netzwerks im Bundesverband Hochschulkommunikation, ist jetzt Pressereferent und stellvertretender Pressesprecher an der Phillips-Universität Marburg.

Susanne Langer, vormals Leiterin der Pressestelle der Philipps-Universität Marburg, wechselte als Referatsleiterin Kommunikation und Presse an die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre Nachfolgerin in Marburg ist Andrea Ruppel.

Michelle Leirer, bisher Mitglied im Bundesverband als Volontärin der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, wirkt jetzt als Pressereferentin in der gleichen Einrichtung.

GESUCHT

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Referat Kommunikation und Presse, schreibt zum 1. Januar ein PR-Volontariat zur Neubesetzung aus. Bewerbungsfrist war der 1. September, Schnellentschlossene haben noch eine Chance. Weitere Informationen

Das Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen sucht eine/n Onlineredakteur/in mit Erfahrung rund um technologische Themen. Weitere Informationen

Das Haus der Zukunft in Berlin sucht eine/n Leiterin/Leiter des Bereichs Reallabor und Partizipation. Zum Anforderungsprofil gehören unter anderem umfassende Erfahrungen zur Wissenskommunikation. Weitere Informationen

Die DHBW Heilbronn sucht eine/n Teammitarbeiter/in Hochschulkommunikation in Teilzeit (50%, Elternzeitvertretung). Weitere Informationen

Das Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE) der Hochschule München hat eine Trainee-Stelle Kommunikation ausgeschrieben (ab 21. September). Weitere Informatinoen

An der Hochschule Emden/Leer sind zwei Stellen ausgeschrieben:
Volontär/in im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Informationen
Mitarbeiter/in Hochschulmarketing im Präsidialbüro. Weitere Informationen

Die TU Berlin sucht ab sofort, eine/n Referentin/Referenten für Social Media und/oder Event, unbefristet. Weitere Informationen

5 | HKomik

Kein Thema ist zu armselig...

Dass wir alle manchmal Blähsprech produzieren (müssen), wird wohl niemand abstreiten. Weniger bekannt dürfte sein, dass Harald Schmidt in seinem Buch “Warum und Wohin – Gesammelte Notizen aus einem beschädigten Leben” dafür schon in den 1980er-Jahren 10 goldene Regeln definierte. Hier eine kleine Auswahl:

  1. Kein Thema ist zu armselig, um nicht auf zwei DIN-A4-Seiten ausgewalzt zu werden.
  2. Finger weg von Fachgebieten. …. Bringen Sie Nobelpreisthemen in einen »menschlichen Zusammenhang« (Mutti und die Atombombe).
  3. Ab und zu mal ein cooles Zitat einstreuen.

Ausführlich zum nachlesen unter www.axel-scherm.de/Crashkurs.html

Impressum

HKom ist der verbandsinterne Newsletter des Bundesverbands Hochschulkommunikation für seine Mitglieder. Erscheinungstermine: 1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember, Redaktionsschluss: Drei Wochen vor Erscheinungstermin. Beiträge, Hinweise und Zuschriften sind willkommen.

Herausgeber und verantwortlich i.S.d.P.:
Bundesverband Hochschulkommunikation – Der Vorstand
Julia Wandt
Universität Konstanz
Universitätsstraße 10, D-78464 Konstanz

Redaktion, Produktion, Vertrieb:
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