HKom-Newsletter 03

September 2014

Inhalt

Impressum

Sind wir gut?

Was ist gute Hochschulkommunikation? Diese Frage ist schon so steinalt, dass über sie gewiss schon beim ersten Treffen der damaligen Hochschulpressesprecher 1969 diskutiert wurde – und seither immer wieder neu. Sie markiert den Ausgangspunkt aller Professionalisierungs- und Veränderungsprozesse. Und weil Veränderung paradoxerweise eine der Grundkonstanten unserer Arbeit ist, werden wir sie nie abschließend beantworten.

Sicher hat jeder unserer Ansprechpartner auf dem Campus und draußen in der Welt ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie wir unseren Job machen sollten. Das gilt umso mehr für unsere Hochschulleitungen, Ministerien, Verbände und natürlich für die Medien. So mancher möchte unsere Stellen gleich ganz streichen. Allerdings setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass wir gebraucht werden, und zwar nicht nur fürs operative Geschäft. Gute Hochschulkommunikatorinnen und -kommunikatoren definieren vor dem Hintergrund ihres Wissens und ihrer Erfahrung eigene Qualitätsansprüche, und sie wirken verändernd auf ihre Hochschulen ein.

Als Verband haben wir in den letzten Jahren einiges verändert gemeinsam viel erreicht. Wir sind vorn dabei und finden Gehör, wenn in Deutschland über Hochschul- und Wissenschaftskommunikation diskutiert wird – das war längst nicht immer so. Es gibt aber weder Grund noch Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: Der „heiße Sommer der Wissenschaftskommunikation“ hat gezeigt, dass wir gerade erst am Anfang einer Neubestimmung unserer Aufgaben stehen.

Die Qualität der Arbeit des Vorstands, der am 25. September neu gewählt wird, misst sich jedenfalls an den Ansprüchen der Mitglieder, und sie steht und fällt mit Ihrem, mit Eurem Engagement.

Wir freuen uns daher in diesem Jahr ganz besonders auf engagierte Debatten und frische Impulse in Konstanz.

Herzliche Grüße

1 | HKom-Feedback

Neue Blitzumfrage: Wünsche an den HKom-Newsletter?

Mit der nächsten Ausgabe geht die Redaktion des HKom-Newsletter in gute neue Hände über. Sechs Nummern nach seiner Premiere ein guter Anlass, um ein paar Wünsche zu seiner Weiterentwicklung los zu werden: Dicker, dünner? Öfter, seltener? So oder ganz anders? Ihre Meinung ist gefragt. Die Blitzumfrage steht eine Woche offen und wird dann für den Bundesverband ausgewertet.

Niemand sitzt am Katzentisch

Dabei oder am Katzentisch? Wer ist als Kommunikationschef eigentlich selbst dabei, wenn die Hochschulleitung zusammenkommt? Oder muss das gar nicht sein? Das war unsere Blitz-Umfrage im letzten HKom-Newsletter vom Mai. Am Katzentisch sitzt natürlich kein einziger Kollege, wie sich aus den 33 Antworten ergibt. Mit 18 ist mehr als die Hälfte sogar regelmäßig bei den Sitzungen der Hochschulleitung dabei, um laufend informiert zu sein, im Fall des Falles zu beraten, nach außen kompetent reagieren zu können und „weil strategische Entscheidungen immer Auswirkungen auf die Hochschulkommunikation haben“. Allerdings halten mit 15 fast genauso viele nichts davon, an solchen Sitzungen immer teilzunehmen, einfach weil ihnen das Verhältnis von Zeitaufwand und Informationsgewinn nicht einleuchtet. Viele, 18 nämlich, stellen den erforderlichen Informationsfluss deshalb alternativ oder zusätzlich durch einen regelmäßigen bilateralen „jour fix“ mit dem Präsidenten oder Rektor sicher, oder nehmen nur von Fall zu Fall an Sitzungen teil, oder sorgen dafür, dass sie bei Bedarf jederzeit Zutritt zur Hochschulleitung haben, oder veranstalten mit ihren Leitungen Workshops zu einschlägigen Themen, oder … Es sind offenkundig viele Wege, die nach Rom führen.

2 | HKom-News

Bundestagung in Konstanz: Gut in jedem Fall

Zur 45. Jahrestagung in Konstanz vom 24. bis 26. September hatten sich bis Ende August bereits über 200 Kolleginnen und Kollegen angemeldet. Unter dem diesjährigen Rahmenthema „Bin ich gut? – Ansprüche an die Hochschulkommunikation“ will der Bundesverband Hochschulkommunikation die aktuellen Debatten um gute Qualität von Wissenschaft- und Hochschulkommunikation aufgreifen (siehe auch HKom-Profession: „Heißer Wissenschaftssommer“). Zahlreiche Vorträge, Workshops und Erfahrungsaustausche bereiten das Thema für die Alltagsarbeit auf. Die traditionelle IQ_HKom-Vortagung beschäftigt sich bereits ab 23. September mit der Frage, was tun im Fall des Falles: „Krisenkommunikation aus der Schublade – Hochschulkatastrophen vorbauen“

Daneben stehen wieder Trends und Tools auf dem Programm der Jahreskonferenz, die in der Hochschulkommunikation gerade aktuell sind. Beispielsweise gibt es einen Workshop zum Thema „Politische Kommunikation“ von Patrick Honecker und Andreas Archut, Marcus Anhäuser, Rolf Dreier und Annette Tuffs diskutieren die Anforderungen an Presseinformationen aus der Sicht von PR-Watch, Denis Dilba und Georg Dahm stellen „Substanz“ vor, und Paul Helbig aus Amsterdam präsentiert die Markenbildung aus der Rebellenperspektive. Auch das Netzwerken wird nicht zu kurz kommen. Und es warten zwei attraktive gemeinsame Abendveranstaltungen auf die Teilnehmer: eine Fahrt auf dem Bodensee und die legendäre „Lange Nacht der Hochschulkommunikation“.

Außerdem stehen in diesem Jahr Vorstandswahlen an. Bewerbungen sind willkommen. Aus dem bisherigen Vorstand hat die langjährige bisherige Verbandsvorsitzende, Dr. Elisabeth avisiert, dass sie nicht mehr kandidiert. Interessenten können sich vorab bei Vorstandsmitglied Julia Wandt, Universität Konstanz, Tel. 07531/88-5340 julia.wandt@uni-konstanz.de oder bei Thomas Richter Universität Göttingen, Tel. 0551/39-4342 thomas.richter@zvw.uni-goettingen.de über die Aufgaben informieren.

Das Anmeldeformular zur Bundestagung steht noch bis 9. September online.

Euprio: Noch drei Tage bis Innsbruck

Zur Erinnerung für Last-Minute-Interessenten: Die EUPRIO-Jahrestagung findet von 4. bis 7. September in Innsbruck statt – wir berichteten ausführlich in der letzten HKom-Ausgabe. Die Teilnehmer erwartet ein spannendes Programm rund um das große Thema Veränderungsprozesse. Zu den Referenten aus Deutschland bei der Konferenz im Nachbarland zählt Klaus Rümmele vom KIT. Er stellt die Herausforderungen für Kommunikatoren bei der Fusion von einer Universität und einer wissenschaftlichen Einrichtung vor. Knapp 20 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland werden an der EUPRIO-Konferenz teilnehmen. Als Beitrag zur Europäisierung des Bundesverbandes ist ein EUPRIO-Referent zur Jahrestagung im September nach Konstanz eingeladen: Paul Helbing von der Hochschule Amsterdam, auch Mitglied des Steering Committees, erklärt wie man die Marke Hochschule stärken kann.

Volo-Netzwerk im Kleinen Kreis

Im Kleinen Kreis der VolontärInnen geht es während der Bundestagung am 24. September 2014 von 13:30 bis 14:30 Uhr unter anderem um die Vorstellung des Volo-Netzwerks („Wer wir sind und was wir machen“, einen Rückblick auf den Volo-Workshop 2014 („Die neuen Online-Tools im Praxis-Check, Präsentation und Diskussion von Best-Practice-Beispielen“), um Austausch („Wie könnten Volo-Hospitanzen innerhalb beziehungsweise zwischen Universitäten und Hochschulen funktionieren?“ und um einen Ausblick („Neue Volo-SprecherInnen gesucht“). Die Volos freuen sich auf viele neue und alte Bekannte und hoffen, möglichst viele VolontärInnen in Konstanz begrüßen zu können.

Win-Win: Volontäre in der Hochschulkommunikation

Immer mehr Hochschulen bilden für ihre Hochschulkommunikation den eigenen Nachwuchs aus. Beide Seiten profitieren, Kommunikationsabteilungen und Volontäre. Ein Kurz-Interview mit Jens Wylkop, Pressereferent der Ruhr-Universität Bochum

HKom: Seit wann gibt es ein Volontariat in Ihrer Abteilung?
Jens Wylkop: Seit dem Jahr 2000 – allerdings nicht durchgängig. Die damalige Pressestelle der RUB war die zweite in Deutschland, die überhaupt ein Volontariat in der Hochschul-PR angeboten hat. Ich war der erste Volontär an der RUB, danach hatten wir zwei Volontärinnen. Heute sind wir alle im Dezernat Hochschulkommunikation der Uni tätig. Derzeit bilden wir wieder eine Volontärin aus.

HKom: Wie läuft das Volontariat bei Ihnen ab?
Jens Wylkop: Das Volontariat ist breit ausgerichtet. Es dauert zwei Jahre und beinhaltet mehrwöchige externe Stationen: Journalistenschule und Praktika. In unserem Dezernat erhalten die Volontäre Einblicke in die Bereiche der Hochschulkommunikation: z.B. Pressearbeit, interne Kommunikation, Social Media, Wissenschaftskommunikation und Markenbildung – sowohl Print als auch online. Der Schwerpunkt liegt auf der redaktionellen Arbeit und die Volontäre betreuen zudem eigene PR-Projekte von der Konzeption bis zur Umsetzung.

HKom: Inwiefern profitiert das Dezernat Hochschulkommunikation von den Volontären?
Jens Wylkop: Wir profitieren natürlich dadurch, dass wir gute Nachwuchskräfte selbst ausbilden können. Jemanden über zwei Jahre so intensiv auszubilden, hält einen im positiven Sinne ganz schön auf Trab und macht Spaß; gleichzeitig bringen die „Volos“, beispielsweise nach vier Wochen Journalistenschule, frischen Wind hinein und neue Ideen mit. So haben beide Seiten etwas davon.

Arbeitskreis berät Musikhochschul-Chefs zu Social Media

Eine dreiköpfige Delegation des Arbeitskreises der Kunst- und Musikhochschulen im Bundesverband Hochschulkommunikation hat auf Einladung der Kanzlerinnen und Kanzler der deutschen Musikhochschulen am 20. Mai zum Thema „Social Media“ referiert. Anlass war die Sommerkonferenz der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen (RKM), die in diesem Jahr an der Hochschule für Musik Karlsruhe stattfand. Mit einer 20-seitigen Präsentation wurde erfolgreich die Relevanz der Social Media verdeutlicht (sie kann bei Interesse vom Arbeitskreis angefordert werden). In der Diskussion ging es erwartungsgemäß verstärkt um rechtliche Fragen ebenso wie um die einzusetzenden Ressourcen und den Benefit von Social Media-Aktivitäten. Der gesamte Termin fand in sehr positiver Stimmung statt. Der Arbeitskreis der Kunst- und Musikhochschulen will nun den fachlichen Austausch mit den Kanzlern und den Präsidenten verstetigen und verstärkt Themen erarbeiten, die für die Hochschulleitungen von Interesse sind.

Bayrischer Austausch an der Hochschule Kempten

Der bayerische Landesverband traf sich am 17. Juni im Allgäu. Bereits am Vorabend erwartete Sybille Adamer von der Hochschule Kempten die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um sie mit der hochschuleigenen E-Autoflotte zum „Lustigen Hirschen“ am Fuße der Berge zu bringen und auf das Arbeitstreffen einzustimmen. Am nächsten Morgen bestimmten Themen wie Merchandising, eine Marketinginitiative des bayerischen Wissenschaftsministeriums oder Erfahrungen mit zentralen CRM-Datenbanken den Austausch. Abgerundet wurde der Tag mit dem Besuch des Glockenforschungslabors und einem Impulsvortrag zum Thema „Keine Angst vorm Delegieren“.

Zehn Wissenschaftler-Typen, aber kein Gott

„Kennt jemand eine zitierbare Studie zu Wissenschaftlertypen? Beispielsweise Typ Drittmittelgott / Vielschreiber / Lehrer / Wissenschaftsmanager / …Da kann ich mir ja grob so einiges vorstellen. Ist Ihnen da mal irgendetwas begegnet?“ Mit dieser Frage wandte sich Dr. Doreen Siegfried, Marketing-und PR-Chefin der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften in Kiel, zugleich Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, über das Email-Forum des Bundesverbands Hochschulkommunikation Hilfe suchend an die Kolleginnen und Kollegen. Und die kam prompt, mit herzlichen Grüßen von Dr. Paul Stoop, Leiter des Referats Information und Kommunikation im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung: „Vielleicht so etwas? Beruht auf einer Befragung des Science Council? Knapp, aber schon zitierbar: http://www.sciencecouncil.org/sites/default/files/10 types of Scientist – science jobs are not all the same_Jan 2014.pdf
Ein Gott findet sich allerdings nicht unter den dort beschriebenen zehn Wissenschaftlertypen. Übrigens, auch die Kommunikatoren selbst sind mittlerweile typisiert, und auch dort kein höheres Wesen:

3 | HKom-Profession

Heißer Sommer: Die Diskussion um die Zukunft der Wissenschaftskommunikation kocht wieder hoch

Noch nie wurde über Wissenschaftskommunikation so heftig und so ausgiebig kommuniziert, diskutiert und gestritten wie dieses Jahr im Juni und Juli. Und das, nachdem alle großen und wichtigen Player der Wissenschaftsszene schon vor 15 Jahren mit ihrer Initiative für „Public Unterstanding of Science and Humanities“ (PUSH) wichtige Weichen für den Dialog mit der Öffentlichkeit stellten. Der heiße Wissenschaftssommer startete am 10. Juni mit der zweiten Denkwerkstatt des „Siggener Kreises“ von Wissenschaftskommunikatoren aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Medien und Wissenschaft, dem dort verabschiedeten „Siggener Aufruf“ und seinen „Leitlinien für gute Wissenschaftskommunikation“ – wir berichteten schon in der letzten HKom-Ausgabe. Drei Tage später stellten die wissenschaftlichen Akademien in Berlin ihre Überlegungen „Zur Gestaltung der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien“ vor, basierend auf den Untersuchungsergebnissen einer Arbeitsgruppe um den Bielefelder Wissenschaftssoziologen Peter Weingart. Und vom 30. Juni bis 1. Juli schlossen sich heftige Debatten über Standards qualitätsvoller Wissenschaftskommunikation im Workshop „Image statt Inhalt“ an, zu dem die Volkswagenstiftung in Hannover geladen hatte und die u.a. auf den Ergebnissen des BMBF-Forschungsprojekts „Organisation und Öffentlichkeit von Hochschulen“ von Frank Marcinkowski, Münster, und Matthias Kohring, Mannheim, aufbaute.

Die Dokumente im Wortlaut finden sich hier:

Zugleich gewann die Diskussion dazu in den Medien mächtig an Fahrt. Eine Übersicht dazu hat Marcus Anhäuser in seinem Blog zusammengestellt
scienceblogs.de/plazeboalarm/index.php/empfehlungen-fuer-eine-besser-wissenschafts-pr-allerorten/

Die duz widmete ihr im neuen Labor-Teil des Magazins gar eine zwölfseitige Titelgeschichte mit weiterführenden Informationen und Links. „Erklären Sie noch oder werben Sie schon?“ fragte die duz auf ihrer Titelseite und traf damit haarscharf an dem vorbei, was Hochschulen mit ihrer Kommunikation leisten müssen, nämlich beides, ihre Arbeit erklären und zugleich für sich werben:
duz.de/duz-magazin/2014/07

Und im Mai-Juni-Heft 3 des Magazins Wissenschaftsmanagement schrieb Ulrike Wolpers einen Übersichtsartikel über die Debatte:
lemmens.de/verlag/zeitschriften/wissenschaftsmanagement/aktuelle-ausgabe.html

Lesenswert auch der Blog von Jens Rehländer:
jensrehlaender.tumblr.com/post/89157336633/siggener-aufruf-und-akademien-redet-miteinander-ueber

Die Debatte in den Sozialen Medien findet sich bei Rainer Korfmann:
wissenschaftkommuniziert.wordpress.com/2014/07/01/image-durch-inhalt-ein-storify-fur-eine-bessere-wissenschaftskommunikation-wowk14/

Inzwischen hat auch Nic Mitchell für EUPRIO berichtet und die Diskussion mit seinem angelsächsischen Blick von außen geerdet:
euprio.eu/reward-scientists-who-are-good-communicators-says-think-tan

Ob „Siggener Aufruf“ mit seinem dringlichen Appell zu notwendigen Änderungen im Wissenschaftssystem und in der Wissenschaftskommunikation und mit den „Leitlinien für gute Wissenschaftskommunikation“ oder die einflussreiche Stellungnahme der Akademien zum Thema “Wissenschaft, Öffentlichkeit, Medien”, die besonders in den Kommunikationsabteilungen der Hochschulen und Wissenschaftsinstitutionen ungute Tendenzen diagnostiziert, oder im Workshop der VW-Stiftung – bei allen Veranstaltungen engagierten sich auch Kolleginnen und Kollegen des Bundesverbands Hochschulkommunikation, insbesondere auch Elisabeth Hoffmann als Vorsitzende: „Eine so heftige Debatte über die Hochschul- bzw. Wissenschaftskommunikation habe ich noch nie erlebt. Ein Gewitter, so hieß es auf Twitter, sei vorgestern über dem Schloss Herrenhausen heruntergekommen“. Ihr Fazit: „Wir stehen am Anfang eines umfangreichen Prozesses, in dem wir uns gemeinsam positionieren müssen“.

Schon bei der anstehenden Bundestagung in Konstanz wird dieser Prozess weitergehen, wenn sich unter dem Eindruck der heißen Sommerdebatte die nur scheinbar schlicht klingende Frage stellt: „Sind wir gut?“(siehe oben unter HKom-News). Nach den Ergebnissen unserer HKom-Blitzumfrage vom Februar standen die Zeichen eigentlich keineswegs auf Sturm, ganz im Gegenteil: Mehrheitlich nahmen dieKollegen eine zumindest gleiche, oft sogar gestiegene Medienresonanz auf ihre Arbeit wahr, und zwar in Medienresonanzanalysen gemessen, also nicht bloß gefühlt.

Einen Vorgeschmack auf sehr unterschiedliche Standpunkte gaben nun etliche Statements in der Diskussionsliste des Verbands, ob von Beate Hentschel aus Kassel, Patrick Honecker aus Köln, Olaf Kaltenborn aus Frankfurt, Lisa Dittrich aus Gießen, Katja Bär aus Mannheim, Ulrich Marsch aus München oder Monika Landgraf aus Karsruhe. Beiträge von Altvorderen, die sich wie Kristina Zerges aus Berlin, Klaus Grabowski aus Stuttgart und Josef König aus Bochum zu Wort meldeten, machten zugleich deutlich, dass die Debatte um die Zukunft der Wissenschaftskommunikation nicht erst mit diesem heißen Wissenschaftssommer begonnen hat. Und auch, dass sie im Bundesverband Hochschulkommunikation eine weitere Dimension hat: Hier geht es nicht nur um Kommunikation von Wissenschaft, sondern auch um die von Hochschule, also um Lobbying und Interessenvertretung, um Bildung und um Politik. Und das macht die Sache noch schwieriger, als sie eh schon ist.

Wissenschaftsbarometer 2014: Bürger wollen mehr Beteiligung

Nahezu jeder zweite Deutsche möchte, dass die Gesellschaft stärker in Entscheidungen über Wissenschaft und Forschung einbezogen wird. Nur jeder Fünfte ist der Auffassung, dass Bürgerinnen und Bürger genügend eingebunden werden. Das ist eines der Ergebnisse des Wissenschaftsbarometer 2014. Die repräsentative Umfrage im Auftrag von Wissenschaft im Dialog (WiD) betrachtet aktuelle Einstellungen der Bundesbürger zu Themen aus Wissenschaft und Forschung und zeigt ein insgesamt großes Interesse an Wissenschaftsthemen. Die Bedeutung und der Nutzen von Forschung für die Gesellschaft werden von einer großen Mehrheit als hoch eingeschätzt. Der Einfluss der Wissenschaft auf die Politik hingegen ist nach Ansicht der meisten Deutschen zu gering.

Teamwork: Alumni-Preis 2014 für die TU Berlin

Ein Team der TU Berlin hat in Göttingen bei der Jahrestagung von alumni club net (acn), dem Zusammenschluss der Alumni-Referate der Hochschulen, den diesjährigen Alumni-Preis 2014 gewonnen: Bettina Satory als Referatsleiterin des Career Service, Bettina Klotz für das Alumni-Programm der Stabsstelle Presse und Alumni, Susanne Geu, die das Referat Deutschlandstipendien im Career Service betreut und Katja Glaeske, im Career Service Projektleiterin Externes Monitoring. Mit ihrem Gesamtkonzept „Alumni spenden Zeit und Geld“, als Kooperationsprojekt über Referatsgrenzen hinweg gemeinsam von allen Beteiligten realisiert, haben die Berlinerinnen die Jury überzeugt. Das Preisgeld von 10.000 Euro werden sich die Bereiche einerseits „nachbarschaftlich“ aufteilen und zum anderen gemeinsam in die Entwicklung weiterer Formate investieren.

Herausforderungen im Kooperationsmanagement

Am 20. und 21. November trifft sich das Netzwerk Wissenschaftsmanagement zur Jahrestagung 2014 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Unter dem Titel »Herausforderungen im Kooperationsmanagement« will sich das Netzwerk mit verschiedenen Facetten von Kooperationen zwischen Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft befassen.

Umfrage zur Communication Scorecard

An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Ravensburg arbeitet Daniela Tritsch, Referentin Hochschulmarketing, an einer Communication Scorecard als Instrument des strategischen Kommunikationscontrollings. Die Ausarbeitung erfolgt im Rahmen ihres berufsbegleitenden Masterstudiums. Außerdem ist Daniela Tritsch im Arbeitskreis Kommunikations-Controlling des Bundesverbands aktiv. Um zu ermitteln, inwieweit dieses Instrument auch bereits an Hochschulen eingesetzt wird, hat sie eine kleine Umfrage gestartet, die bis 14. Juli geöffnet war.

Pressearbeit: Wer nutzt Qualitätsstandards

Lukas Gries, Wissenschaftsjournalist und demnächst Absolvent des entsprechenden Dortmunder BA-Studiengangs, widmet seine Bachelorarbeit der Frage nach Qualitätsstandards in der Pressearbeit von Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen. In Umfragen über die Mailing-Liste des Bundesverbands Hochschulkommunikation sowie den idw-Expertenmakler wandte er sich dafür auch an die Pressestellen. Wer sich für seine Arbeit interessiert:

4 | HKom-Personalia

Kommen und gehen

Im Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Trier arbeiten seit Mitte 2013 Chantal Domke, Jutta Straubinger und Lisa Ziemer zusammen. Neben der klassischen Pressearbeit und dem Hochschulmarketing organisieren sie u.a. Veranstaltungen, unterstützen die interne Kommunikation, veröffentlichen das Hochschulmagazin „Campino“ und betreiben Social Media Marketing. Die Abteilung kooperiert eng mit dem Team der Öffentlichkeitsarbeit am Umwelt-Campus Birkenfeld, einem Standort der Hochschule Trier. Hier sind neben Lisa Ziemer, Kerstin Görtz, Tanja Loch-Horn und Manuela Rippel tätig.

Tatjana Mayer arbeitet seit Januar 2014 als Leitungsassistentin an der Hochschule Reutlingen. Die Dipl.-Betriebswirtin mit den Schwerpunkten Handelsbetriebslehre, Personal- und Kommunikationsmanagement bringt aus ihren bisherigen Tätigkeiten in einer Kommunikationsagentur und international führenden Industrieunternehmen Erfahrung im Event- und Schulungsmanagement sowie im Marketingbereich mit. Als Studienfachberaterin und Lehrbeauftragte machte sie sich mit dem wissenschaftlichen Umfeld vertraut und ergänzte ihre Kompetenzen durch Weiterbildungen u.a. im Coaching, Markenmanagement und der interkulturellen Kommunikation.

Henner Euting ist seit Ende September 2013 Pressereferent der Hochschule Landshut. Er studierte an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und schloss dort im März 2011 mit dem B.Sc. in Technikjournalismus/PR ab. Als Praktikant arbeitete er parallel zum Studium als Videojournalist bei uni-bonn.tv. Nach seinem Studium absolvierte er ein zweijähriges Volontariat an der Universität Bonn. Dazu gehörten Praktika beim Lokalradio, an der TU München und in der Unternehmenskommunikation der Deutschen Welle.

Monica Natale leitet seit Januar die Stabstelle Kommunikation an der Hochschule Ulm. Die Medienwissenschaftlerin war nach einem Volontariat in PR und Umweltkommunikation mehrere Jahre als Kommunikationsmanagerin in einer Stuttgarter PR- und Marketing-Agentur tätig, zuletzt als Teamleiterin. Erfahrungen aus dem Bildungsbereich bringt die 36jährige aus ihrer Position als Marketingbeauftragte der Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit, wo sie für die Konzeption und Umsetzung eines auf Fundraising ausgerichteten Kommunikationskonzepts verantwortlich war.

Sina Albrecht verstärkt seit Mai den Geschäftsbereich Kommunikation der Hochschule Osnabrück. Nach ihrer Tätigkeit als Projektmanagerin in der Personalentwicklung hat sie ihren Master in Kommunikation und Management absolviert. Ihr neues Aufgabengebiet umfasst neben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Intranet sowie die Internationalen Webseiten.

Silvana Seppä ist seit Juli als Content Managerin im Online-Bereich des Referats für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Potsdam beschäftigt, wo sie zuvor zwei Jahre befristet als Online-Redakteurin tätig war. Zu ihren Aufgaben zählen die Koordination des Relaunchs der Uni-Webseiten, die Entwicklung und Umsetzung des zentralen Content Managements der Website, die Betreuung der Social-Media-Kanäle und der Homepage der Universität sowie die Webprojekte des Referats und des Präsidiums.

Bernhard Scheer geht Ende Dezember nach mehr als 30 Jahren als „ZVS-ler“ bzw. als „Hochschulzulassungs-Stift“ in den Ruhestand. Die Stiftung für Hochschulzulassung in Dortmund bietet u.a. das Dialogorientierte Serviceverfahren zur Koordinierung der Vergabe von Studienplätzen in örtlich zulassungsbeschränkten Studiengängen an, das im letzten Jahr erfolgreich an den Start ging. Sie betreibt die Website www.hochschulstart.de/dosv . Für Bernhard Scheer wird nun die geeignete Nachfolge gesucht, die er gerne noch selber einarbeiten möchte: Ausschreibung

Peter Schützhold nahm zum 31. Juli seinen Abschied als Hauptreferent für Marketing und Kommunikation der Andrássy Universität Budapest (AUB), um in Weimar an der Klassik Kulturstiftung im Onlinemarketing einzusteigen. Die AUB wurde 2001 gegründet und ist eigenen Angaben zufolge die einzige Universität außerhalb des deutschen Sprachraums, die ihre Studienangebote komplett in Deutsch anbietet. Die Stellenausschreibung für seine Nachfolge kommentierte Schützhold mit der Bemerkung: „Und für die, die es noch nicht wussten: Budapest ist eine tolle Stadt!“

Dörte Florack koordiniert seit 2012 das Netzwerk ProLOEWE mit seinen rund 40 LOEWE-Forschungsvorhaben. Das hessische Landesprogramm LOEWE fördert herausgehobene Forschungsvorhaben an hessischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen (www.proloewe.de). Dörte Florack war nach ihrem Studium der Geschichte, Anglistik und Geografie in Hamburg und Edinburgh in verschiedenen Aufgabenfeldern der Kommunikation tätig. Vor ihrem Wechsel zu ProLOEWE war sie für die Kommunikation einer großen privaten Stiftung verantwortlich, zu deren Aufgaben auch Forschungsförderung gehörte.

Gesucht und gefragt

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena besetzt das Volontariat in der Pressestelle wieder: Die Ausschreibung

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen sucht zum frühest möglichen Zeitpunkt einen Referenten/eine Referentin für Pressearbeit und einen Referenten/eine Referentin für Hochschulmarketing. Die Vollzeitstellen sind zunächst auf zwei Jahre befristet. Bewerbungsschluss ist am 15. September. Fragen beantwortet Tamina Zilz, Tel 07571 732-8291, tamina.zilz@hs-albsig.de

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster hat projektbezogen und als Elternzeitvertretung eine halbe und eine volle Stelle in der Online-Redaktion der WWU ausgeschrieben – die halbe auf ein Jahr, die volle auf zunächst eineinhalb Jahre befristet:
Ausschreibung halbe Stelle
Ausschreibung volle Stelle

Der Exzellenzcluster „Cells in Motion“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Forschungsredakteur/in. Nähere Infos unter uni-muenster.de/Cells-in-Motion/de/latest/2014/05-22.html

Die Universität Stuttgart sucht, zunächst befristet für zwei Jahre, zum 1. Oktober zur Verstärkung ihres Teams der Hochschulkommunikation eine/einen Online-Redakteurin/Online-Redakteur. Auskunft: Dr. Hans-Herwig Geyer, leitung.hkom@hkom.uni-stuttgart.de

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sucht zum nächstmöglichen Termin eine/einen Referentin/Referenten für Wissenschaftskommunikation (Teilzeit, ¾ Stelle), befristet bis Juni 2018. Bei Erfüllung der tariflichen Voraussetzungen erfolgt eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe 13 TV-L. Rückfragen an: Dr. Boris Pawlowski (0431/880-3004)

An der Universität Paderborn ist im Referat Presse und Kommunikation zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines Volontärin/Volontärs für die Ausbildung zur Redakteurin/PR-Journalistin bzw. zum Redakteur/PR-Journalisten zu besetzen. Die Ausschreibung

Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HWK) sucht zum 1. September für den Standort Holzminden einen Referenten für den Bereich Marketing (unbefristet, Vollzeit, bis E11 TV-L). Auskunft: Fritz S. Ahrberg, M.A, Leiter Stabsabteilung Marketing, fritz.ahrberg@hawk-hhg.de

5 | HKomik

Comic studieren?

“Noch gibt es an keiner Deutschen Hochschule ein so benanntes Comic-Studium. Doch vielfach nehmen Comics in den Illustrations- und Design-Studiengängen einen breiten Raum ein … Seit 2003 unterrichtet Hendrik Dorgathen an der Kunsthochschule Kassel … Hendrik Dorgathen hat sich dankenswerterweise ein wenig Zeit für die Beantwortung unserer Fragen genommen …

Wie kam es dazu, dass Sie als Illustrator und Comiczeichner an der Kunsthochschule Kassel unterrichten?

Man hat mich gefragt.”

(Aus Graphic Novels, Fünf Fragen: Hendrik Dorgathen, Kunsthochschule Kassel)
http://www.graphic-novel.info/?p=11807

Impressum

HKom ist der verbandsinterne Newsletter des Bundesverbands Hochschulkommunikation für seine Mitglieder. Erscheinungstermine: 1. Februar, 1. Mai, 1. September, 1. Dezember, Redaktionsschluss: Drei Wochen vor Erscheinungstermin. Beiträge, Hinweise und Zuschriften sind willkommen.

Herausgeber und verantwortlich i.S.d.P.:
Bundesverband Hochschulkommunikation – Der Vorstand
Dr. Elisabeth Hoffmann
Technische Universität Braunschweig
Pockelsstraße 11, 38106 Braunschweig

Redaktion, Produktion, Vertrieb:
Punkt und KomMa – Kommunikation und Marketing für Hochschule und Wissenschaft
Dr. Bernt Armbruster
Zeppelinstr. 123 a, 14471 Potsdam
Telefon: 0331-2370147
E-mail: punktundkomma@bernt-armbruster.de

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